Raketenstation Hombroich, 41472 Neuss
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2008
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Objektanzahl: 2516
41472 Neuss
Entfernung: 0.15 km
41472 Neuss
Entfernung: 1.48 km
41472 Neuss
Entfernung: 1.98 km
Der portugiesische Architekt Alvaro Siza hat in Zusammenarbeit mit dem Büro Finsterwalder Architekten einen Pavillon als Architekturmuseum und Fotoarchiv der Insel und Raketenstation Hombroich entworfen.
Das U-förmige und eingeschossige Kulturinstitut ist so in die Landschaft eingebettet, dass zunächst nur das Dach des Gebäudes sichtbar ist. Über eine inszenierte Wegführung gelangt der Besucher zum Eingang. Betritt er das Gebäude, so erreicht er nach einer Drehung den Hauptraum, von dem aus sich die Intention des Gebäudes in die Natur erschließt. Alle Räume orientieren sich um einen Innenhof, der einen gefassten Blick in die Landschaft ermöglicht.
An einen langen Ausleger des Baus sind zwei Gästewohnungen angefügt. Die Außenwände sind mit dem gleichen unregelmäßigen Klinker aus Abbruchhäusern verkleidet, wie die bestehenden Gebäude der Insel. Massive Eichenholzbalken bilden Tragwerk und sichtbare Decke des eingeschossigen Baus zugleich. Der Fußboden im Innern ist gegenüber dem umgebenden Erdreich leicht erhöht ohne den Kontakt zur Landschaft zu verlieren. Der flachgehaltene Bau betont mit seinen niedrigen Fenstern und relativ flachen Räumen dieses horizontale, landschaftliche Motiv.
Der Boden besteht wie die Decke aus Eichenholz, die Wände sind weiß. Für die Bekleidung der Bäder wird der gleiche, fast weiße portugiesische Kalkstein verwendet wie für die Fensterbänke und den vorgestellten Eingang.
Genutzt wird der Bau als Architekturmuseum für die Sammlung von architektonischen Modellen Zeichnungen usw. der Stiftung Insel Hombroich. Im Fotoarchiv wird die bedeutende fotografische Sammlung archiviert.
Auszeichnungen:
Fritz-Höger-Preis 2014 (Initiative Bauen mit Backstein – Zweischalige Wand Marketing e.V.), Winner Grand Prix
Autor*in: finsterwalderarchitekten / Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 29.12.2022
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Palme-Waldemer Susanne schrieb am 04.06.2019 um 06:54
'Genutzt wird der Bau als Architekturmuseum für die Sammlung von architektonischen Modellen Zeichnungen usw. der Stiftung Insel Hombroich. Im Fotoarchiv wird die bedeutende fotografische Sammlung archiviert.' Das Gebäude bietet zur Zeit - 4.6.2019 - den Anblick einer perfekt inszenierten zeitgenössischen Vorlage für ein Haus im Dornröschenhaag! Was ist hier passiert? –
Das Gebäude verschwindet lautlos und unkommentiert unter wild wuchernder Vegitation und wirkt vollkommen verwaist als verlassene und leerstehende Theaterkulissse.
Welcher Prinz küßt diese horizontal angelegte Enfilade unendlicher Folgen von Galeriefluchten wieder wach?
Hält sich die Prinzessin irgendwo versteckt?
Zur Zeit jedenfalls verschwindet das Ensemble unter der sich selbst überlassenen Landschaftsanlage und fast unberührter Natur. Selbst das Hinweisschild 'Siza Pavillon' verschwindet unmerklich unter hohen Grashalmen und der Besucher bahnt sich seinen Weg zwischen Brennnesselstauden unter uralten Kirschbäumen und plötzlich auffliegender Schwärme, der auf die dort reifenden Kirschen einpickendender Schwalben, durch das inzwischen vollkommen unwegsame Gelände: Versuchsort Zunkunfstarcheologie? Ökologisches Experiment zu sich selbst receicelnder Siedlungsstrukturen?
Susanne Palme-Waldemer, eine Besucherin des Geländes Raketenstation in Neuss.
Kategorien:
Architektur » Öffentliche Gebäude » Kulturbauten (Kino, Theater, Museen)