Pastor-Finke-Weg 1, Düsseldorf
1956 - 1957, 1973–1980 (Restaurierung)
Architekt Josef Lehmbrock
(Architektur)
Alo Terheoven
(Restaurierung)
- keine Angabe -
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Objektanzahl: 2519
40627 Düsseldorf
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Josef Lehmbrocks St. Reinold ersetzte in den 1950er Jahren eine Notkirche, die in den unmittelbaren Nachkriegsjahren die religiösen Bedürfnisse der Bevölkerung zumindest „notdürftig“ beantworten sollte. Willy Weyres, Dombaumeister der mächtigen Kölner Erzdiözese, dokumentierte bereits 1957, dass die katholische Kirche im Erzbistum in den Jahren zuvor bereits 194 neue Sakralbauten errichten konnte. Josef Lehmbrock gehörte –im Schatten des berühmteren Gottfried Böhm – zu den eifrigsten Kirchenbaumeistern seiner Zeit. Allein in Düsseldorf errichtete er drei Kirchen, bezeichnenderweise in den Randgebieten Unterrath, Unterbach und Vennhausen.
Lehmbrock baute St. Reinold in einem Stadtgebiet, das bis heute von suburbanen Wohngebieten gprägt ist. Aber die Erzdiözese wollte unbedingt, dass neue Kirchen vor allem auch in Stadträndern und in der Provinz gebaut werden, da in den 1950er Jahren der religiöse Zuspruch der Gemeindemitglieder noch außerordentlich groß war.
Die unmittelbar an einer vielbefahrenen Verkehrsstraße errichtete Kirche besitzt einen einschiffigen hohen Raum, der in Richtung des Altars schmaler wird. Innen- und Außenbau werden, gemäß der in den Nachkriegsjahren sich durchsetzenden modernen Konstruktionstechniken, durch ein Stahlbetongerüst gegliedert, dessen klar sichtbare Binder sich in sieben Joche unterteilen. Unter dem Kirchendach kreuzen sich die Binder und bilden ein modernes Beton-Kreuzrippengewölbe. St. Reinold sollte deutlich als moderne Kirche in zeitgemäßer Fertigungstechnik erkennbar sein. Dazu gehörte auch, dass die Fensterflächen, die sich zwischen den Jochen erstrecken, anfangs durch Betonlamellen strukturiert waren. In den 1970er Jahren, als sich der Betonfunktionalismus allseits ausbreitete, wurden sie allerdings durch Aluminiumlamellen ersetzt.
Bereits das Kreuzrippengewölbe erinnert an die großen gotischen Vorbilder. Erkennbarer in dieser Tradition steht die mächtige Rose an der Westfassade. Anders als in den gotischen Kathedralen handelt es sich jedoch um in die Wand gebrochene Glasfelder, die sich großflächig zum Motiv der Rose formen.
Autor*in: Dr. Klaus Englert / Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 12.12.2022
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Kategorien:
Architektur » Öffentliche Gebäude » Sakralbauten