Speditionstraße 2, 40221 Düsseldorf
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2020-2023
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Das von den Planer*innen des Düsseldorfer Architekturbüros HPP Architekten realisierte Bürogebäude The Cradle setzt neue Maßstäbe im nachhaltigen Bauen in überwiegender Holzbauweise. Es ist Düsseldorfs erstes Bürogebäude in ganzheitlicher Holzhybrid-Bauweise und stellt ein Pilotprojekt für die konsequente Umsetzung des Cradle-to-Cradle-Prinzips, also der rückbaubaren und wiederverwendbaren Bauweise, dar. Die Architektursprache des Gebäudes spiegelt Innovation und Offenheit wider und bringt ein neues Verständnis von Baukultur in die Stadt.
Anders als klassische Nachhaltigkeitskonzepte, die primär auf die Reduktion negativer Auswirkungen abzielen, verfolgt The Cradle einen umgekehrten Ansatz: Das Ziel ist nicht nur eine effiziente Ressourcennutzung, sondern die Schaffung nachhaltiger, kreislauffähiger Mehrwerte entlang des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes. Durch die Verwendung von nachwachsenden und sortenrein trennbaren Baustoffen wird das Gebäude selbst zu einem wertvollen Rohstofflager, da die Baustoffe nicht direkt beim Bau verbraucht werden. Das heißt, sämtliche Materialien sind darauf ausgelegt, nach ihrer Nutzung wiederverwendet oder recycelt zu werden – ein zentraler Aspekt zukunftsgerechter Kreislaufwirtschaft.
Durch den Einsatz digitaler Materialpässe werden sämtliche Bauteile im 3D-BIM-Modell dokumentiert. Dies ermöglicht nicht nur eine effiziente Planung und Materialoptimierung, sondern auch eine präzise Erfassung der im Gebäude gespeicherten Ressourcen für einen späteren Rückbau. Ein weiterer innovativer Aspekt der Planung ist die Verknüpfung mit der Madaster-Plattform, einer globalen Online-Datenbank für Baumaterialien. The Cradle wird als erstes deutsches Pilotprojekt auf dieser Plattform registriert, sodass die enthaltenen Materialien monetarisiert und als Rohstoffdepots abgebildet werden können.
Die Planung des Gebäudes begann bereits im Jahr 2017 mit einem Konzeptwettbewerb, den HPP Architekten gemeinsam mit Knippers Helbig und Transsolar für sich entschieden. Die markante, rautenförmige Fassadenstruktur ist mehr als ein konstruktives und gestalterisches Element, sie ist aus den örtlichen Gegebenheiten wie Himmelsrichtung, Sonneneinstrahlung und Verschattung parametrisch entwickelt und übernimmt sowohl die tragende Funktion als auch die natürliche Verschattung. Durch die optimierte Tiefe der Tragwerkselemente entstehen zudem nutzbare Loggien.
Das Tragwerk besteht aus einer Holzhybridkonstruktion, bei der nur die Untergeschosse, das Erdgeschoss und der Gebäudekern in Stahlbeton ausgeführt sind. Holz als natürliche Ressource ersetzt in großen Teilen die branchenüblichen Baustoffe wie Stahl und Beton, speichert während seines Wachstums CO₂ und weist bei regionaler Kreislaufwirtschaft eine positive CO₂ Bilanz auf.
Mit dem Pilotprojekt The Cradle entsteht ein Gebäude, dessen gesamter Lebenszyklus optimiert und digitalisiert wird. Der Bauprozess wird nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch nachhaltig, indem wertvolle Ressourcen langfristig erhalten bleiben und bereits in den heutigen Planungszyklen zukünftige Nutzungs- und Rückbaupotenziale berücksichtigt werden. Dieses neue Verständnis von Architektur könnte richtungsweisend für die gesamte Baubranche sein.
Auszeichnungen:
ICONIC AWARD 2018: INNOVATIVE ARCHITECTURE
Holzbaupreis NRW 2024 (Landesbeirat Holz NRW e.V.), Sonderpreis
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 13.02.2025
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Kategorien:
Architektur » Gewerbebauten » Verwaltungs-/Bürogebäude