Bahnhofsgebäude Bünde

Bahnhofsgebäude Bünde, Ansicht Bahnhofstraße

Bahnhofsgebäude Bünde, Ansicht Gleisseite

Neubau mit Zugang zur Bahnhofshalle, Vorderseite

Neubau mit Zugang zur Bahnhofshalle, Rückseite

Bahnhofshalle Bünde, Innenansicht

Umbau Bahnhofsgebäude Bünde

Bahnhof, 32257 Bünde

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ausgezeichnetes Objekt Dieses Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert.

2018-2019

Gegenwart

BKS Architekten

Kommunalbetriebe Bünde

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32257 Bünde

BKS Architekten

Umbau Bahnhofsgebäude Bünde

Das historische Bahnhofsgebäude der ostwestfälischen Stadt Bünde wurde durch das Lübecker Planungsbüro BKS Architekten umfassend umgebaut und modernisiert.

Das ursprüngliche Bahnhofsgebäude aus dem 19. Jahrhundert bestand aus zwei zweigeschossigen Giebelhäusern, einem zentralen Mittelbau, und zusätzlichen Anbauten an den Stirnseiten. Trotz funktionaler und baulicher Mängel hatte das Ensemble einen hohen Wiedererkennungswert und war ein Zeugnis der industriellen Stadtgeschichte.

In der Planung des siegreichen Wettbewerbsbeitrag von BKS Architekten wurden die markanten Giebelhäuser als identitätsstiftende Elemente erhalten und durch zeitgenössisch moderne Neubauten ergänzt. Das über 150 Jahre baulich gewachsene Ensemble des heterogenen Bahnhofsareals wurde zeitgemäß an die heutigen räumlichen Anforderungen angepasst.

Dabei erfüllt der Bahnhof sowohl die funktionalen als auch die ästhetischen Ansprüche einer städtebaulichen Landmarke. Die überhöhte Bahnhofshalle bildet das zentrale Element des Neubaus und verbindet die einzelnen Bereiche des Bahnhofs. Die Verbindung zwischen den historischen Giebelhäusern erfolgt über einen neu gestalteten Riegel, dessen Überhöhung in der Mitte eine lichtdurchflutete Bahnhofshalle schafft. Diese architektonische Geste dient als einladende Öffnung zur Stadt und bietet durch die natürliche Belichtung der großformatigen Fensteröffnungen eine besondere Aufenthaltsqualität.

Die barrierefreie Erschließung erfolgt über das Erdgeschoss, wobei die Geschossdecken des Bestandsgebäudes entfernt wurden, um einen offenen Innenraum zu schaffen. Der zentrale Haupteingang verbindet Straße und Bahngleise durch eine Treppen- und Rampenanlage, die den Höhenunterschied ausgleicht.

Die Materialwahl und deren Kombination spielt eine zentrale Rolle in der Gestaltung des Ensembles aus historischen Giebelhäusern und dem Neubau des Gebäuderiegels. Die Ziegelfassaden der Bestandsbauten wurden aufgearbeitet und in ihrer ursprünglichen Qualität wiederhergestellt, sodass die historische Klinkeroptik betont wird. Die umlaufende Cortenstahlfassade der Neubauten wurde durch ihren materialhaften Bezug im Kontext der „Eisenbahn“ und der rostbraunen Farbgebung harmonisch in das Gesamtbild integriert. Die zigarrenförmig perforierten Fassadenelemente erzeugen semitransparente Öffnungen, die das Gebäudeinnere atmosphärisch belichten und gleichzeitig auf die Zigarrengeschichte Bündes als tabakverarbeitende Stadt verweisen.

Das architektonische Konzept verbindet Tradition und Moderne, indem es historische Bausubstanz respektvoll einbindet und mit beständigen und atmosphärisch passenden Materialien ergänzt. Die Umgestaltung des Bahnhofs in Bünde ist ein Beispiel für die gelungene Verbindung städtebaulicher Identität und moderner Mobilitätsanforderungen. Die Stadt hat mit diesem Projekt nicht nur ein zeitgemäßes Verkehrsgebäude geschaffen, sondern auch einen Ort, der Geschichte und Zukunft gleichermaßen repräsentiert.

Auszeichnungen:
Architekturpreis Ostwestfalen-Lippe 2023, Preisträger

Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 11.12.2024

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Architektur » Öffentliche Gebäude » Verkehrsbauten (Bahnhöfe, Flughäfen)

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