Zeche Ewald Fortsetzung in Oer-Erkenschwick

Luftbild der Zeche Ewald Fortsetzung

Förderturm und Maschinenhaus

Förderturm der Zeche Ewald Fortsetzung

Maschinenhaus bei Schacht 3

Blick auf das Zechengelände

östliche Ansicht vom Zechengelände auf das Verwaltungsgebäude

Straßenansicht Verwaltungsgebäude an Schacht 2

ehemaliger Eingang des Verwaltungsbaus

Blick auf den Eingangsbereich von Südosten

Blick entlang der südlichen Fassade des Verwaltungsgebäudes

Einfahrt zum Zechengelände neben dem Verwaltungsgebäude

Verwaltungsgebäude am Schacht 2 von Westen gesehen

Ehemalige Kaue

Detail der Fassade der ehemaligen Kaue

ehemaliges Werkstattgebäude

Zeche Ewald Fortsetzung

Ewaldstraße 64, 45739 Oer-Erkenschwick

Legende für Merkmale

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IconObjekt ist denkmalgeschützt

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denkmalgeschütztes Objekt

ab 1902

Historismus

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Zeche Ewald Fortsetzung

Die Geschichte der am nördlichen Rand des Ruhrgebiets gelegenen westfälischen Stadt Oer-Erkenschwick ist maßgeblich durch den Bergbau geprägt. Die sogenannte Zeche Ewald Fortsetzung ist heute stillgelegt, aber hatte in der Vergangenheit als wichtiger Arbeitgeber des Ortes eine große wirtschaftliche Bedeutung. Die Anlage in Oer-Erkenschwick ist nicht mit der Zeche Ewald in Herten zu verwechseln.

Der Grundstein für die Entwicklung der Zeche Ewald Fortsetzung wurde im Juni 1899 gelegt, als im Stadtteil Erkenschwick der erste Schacht abgeteuft wurde. Anfang desselben Jahres hatte die Gewerkschaft Ewald, welche in Herten seit 1872 das Bergwerk Ewald betrieb, das Areal in Oer-Erkenschwick von der Gewerkschaft Graf Waldersee übernommen. Nach drei Jahren, im Jahr 1902 konnte der Schacht 1 in Betrieb gehen.

Ein zweiter Schacht, dessen Fertigstellung sich jedoch verzögerte, wurde bereits im Juli 1899 begonnen. Schacht 3 konnte 1904 den Betrieb aufnehmen und 1911 kam eine Kokerei dazu. Es folgte 1913 ein Wetterschacht im Stadtteil Rapen, der 1925 durch einen fünften Schacht erweitert wurde.

Der Bedarf an Arbeitskräften erhöhte sich durch den Ausbau der Zeche stetig. Schon 1908 beschäftigte die Zeche 1600 Bergarbeiter. Viele der Bergleute zogen damals insbesondere aus den östlichen Provinzen des damaligen Deutschen Reiches zu, sodass die Einwohnerzahlen des Ortes rasch anstiegen. Oft fanden die Arbeiter der Zeche in den zahlreichen Bergarbeitersiedlungen in der Nähe eine Bleibe.

Verheerend für die vielen Bergarbeiter war die Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren, in dessen Folge die Zeche zunächst stillgelegt wurde. 1938 konnte sie jedoch ihren Betrieb wieder aufnehmen und die Förderung sogar erhöhen.  Eine wirtschaftliche Blüte erlebte die Zeche in der Nachkriegszeit mit insgesamt 4500 Angestellten. Zusammen mit der Kokerei wurde die Zeche Ewald Fortsetzung 1969 Teil der Ruhrkohle AG. Mit den 1970er Jahren begann jedoch der Niedergang der Anlage, der 1978 mit der Stilllegung des Altfeld Ewald Fortsetzung eingeleitet wurde. Auch die Kokerei stellte 1984 ihren Betrieb ein. Lediglich der 1981 fertiggestellte Schacht An der Haard 1 setzte den Betrieb fort. 1992 erfolgte die Zusammenlegung mit der Zeche General Blumenthal in Recklinghausen. Ab 1997 wurden jedoch schließlich die Schächte 1 bis 3 verfüllt und Abrissarbeiten durchgeführt.

Von der Zeche Ewald Fortsetzung haben sich heute nur noch die Verwaltungsgebäude, das deutsche Strebengerüst mit der Schachthalle sowie das Maschinenhaus von Schacht 3 erhalten. Seit der Schließung stehen die Bauten unter Denkmalschutz. Heute befindet sich auf dem Zechenareal ein ehrenamtlich betriebenes Museum, das der Bergbauhistorie der Stadt Oer-Erkenschwick gewidmet ist. Im früheren Lehrstollen, der sich im ehemaligen Ringofen befindet, finden heute zudem Trauungen statt.

Das nahe gelegene Gelände der Halde Ewald Fortsetzung übernahm 2007 der Regionalverband Ruhr (RVR), der diese bis 2009 in ein 47 Hektar großes Naherholungsgebiet transformierte.

Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 12.05.2020

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