Doppelkirche St. Maria und St. Clemens Schwarzrheindorf

Außenansicht Doppelkirche Schwarzrheindorf

Ostansicht Doppelkirche St. Maria und St. Clemens Schwarzrheindorf

Doppelkirche St. Maria und St. Clemens Schwarzrheindorf, Luftbild

Außenansicht Zwerggalerie

Außenansicht Zwerggalerie

Innenansicht Unterkirche

Innenansicht Unterkirche

Innenansicht Unterkirche

Blick von der Unterkirche in die Oberkirche

Innenansicht Unterkirche

Innenansicht Unterkirche

Innenansicht Oberkirche

Deckenmalerei Oberkirche

Doppelkirche St. Maria und St. Clemens Schwarzrheindorf

Dixstr. 41, 53225 Bonn

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denkmalgeschütztes Objekt

1151

Romanik

- keine Angabe -

Arnold II. Graf von Wied

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Doppelkirche St. Maria und St. Clemens Schwarzrheindorf

Die katholische Pfarrkirche St. Maria und St. Clemens wurde im 12. Jahrhundert in leicht erhöhter Lage in Schwarzrheindorf (Bonn) errichtet. Ursprünglich war sie Burgkapelle und wurde später als Stiftskirche genutzt.

Ende des 11. Jahrhunderts ging das befestigte Hofgut, das seit spätkarolingischer Zeit an der alten Rheinfähre im Mündungsgebiet der Sieg Bestand hatte, in den Besitz der Grafen von Wied über. Graf Arnold von Wied ließ hier eine Hauskapelle errichten, die 1151 geweiht wurde. Der ursprüngliche Zentralbau folgt dem Typus doppelgeschossiger Pfalzkapellen. Der Aufbau als Vierkonchenanlage mit einem Mittelturm entstand vor byzantinischem Vorbild.

Der spätere Erzbischof von Köln übergab das Anwesen seiner Schwester Hedwig von Wied, der Äbtissin von Essen (siehe auch Essener Dom) und Gerresheim (siehe auch St. Margareta in Gerresheim), die dort vor 1173 ein Benediktinerinnenkloster (später in ein freiadeliges Stift umgewandelt) gründete. Die Äbtissin ließ die als Zentralbau errichtete Doppelkapelle um zwei Joche nach Westen verlängern und den Turm um ein Geschoss aufstocken.

Nach Kriegsbeschädigungen im 16. und 17. Jahrhundert ließ Erzbischof Clemens August die Kirche in den Jahren 1747-52 instand setzen. 1804 wurde das Stift aufgelöst und in Folge die Klostergebäude abgerissen. Seit 1832 wird die Kirche wieder genutzt.

Die einschiffige Doppelkirche St. Maria und St. Clemens basiert auf einem kreuzförmigen Grundriss und ist mit einem zweigeschossigen Mittelturm ausgestattet. Am Außenbau ist die Zweigeschossigkeit deutlich zu erkennen: Über dem schlichten Untergeschoss führt eine Zwerggalerie um alle Bauteile herum. Der zurückgesetzte Oberbau ist reich verziert mit Lisenen, Rundbögen und Fenstergruppen und nach oben hin von einem Rundbogenfries abgeschlossen.

Die Wandflächen des Turms von St. Maria und St. Clemens sind durch Lisenen zweigeteilt und mit Rundbogenöffnungen und Blendbögen versehen. Im Norden führt eine Gangbrücke, die ursprünglich die Verbindung zur nicht mehr bestehenden Burg darstellte, auf die Zwerggalerie.

Die verwendeten Bauelemente sind typisch für die rheinische Baukunst der Mitte des 12. Jahrhunderts, als Beispiel sei hier vor allem die Apsis des Bonner Münsters genannt.
Im Inneren sind Unter- und Obergeschoss durch eine achteckige Öffnung in der Mitte des ehemaligen Zentralbaus miteinander verbunden. Die kleeblattförmige Unterkirche ist von einem Kreuzgratgewölbe bedeckt; das westlich anschließende Langhaus von zwei Jochen zwischen Gurtbögen ebenfalls kreuzgratgewölbt und mit einer flachen Konche geschlossen. Die Oberkirche zeigt sich als hoher, heller Raum mit einer Apsis und gerade geschlossenen Kreuzarmen. Diese sind zwischen Gurtbögen kreuzgratgewölbt, während die Mitte von einem achtteiligen Klostergewölbe überfangen ist.

Hervorzuheben sind die romanischen Wandmalereizyklen in Unter- und Oberkirche, die Mitte des 12. Jahrhunderts ausgeführt, im 17. Jahrhundert übermalt und erst 1846 bzw. 1868 wiederentdeckt wurden. Im 19. und 20. Jahrhundert wurden die Malereien freigelegt und mehrfach restauriert. Die Bildfelder auf blauem Grund in der Unterkirche zeigen Szenen aus dem Alten und Neuen Testament, die einander typologisch gegenüber gestellt sind. Die Wandmalereien in der Oberkirche (um 1170) zeigen u.a. das Himmlische Jerusalem.

Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 14.02.2024

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