Druckhaus Deutz

Deutz-Kalker Straße 46, 50679 Köln

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denkmalgeschütztes Objekt

1930–1931

Moderne

Hans Hagelüken
(Architekt)

Mittelrheinische Druckerei- und Verlagsanstalt (Rheinische Zeitung)

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Druckhaus Deutz

Heute zeigt sich das sogenannte Druckhaus Deutz als ein mit dunkel gebranntem Backstein verklinkertes Bürogebäude, dessen zwei im rechten Winkel angeordnete, gleich hohe Flügel die Ecke Deutz-Kalker Straße und Dieselstraße markieren. Den vier Geschossen der beiden Flügel ist jeweils ein gebändertes Staffelgeschoss aufgesetzt. Geringfügig überragt werden sie vom Kopfbau an der Ecke. Dessen oberstes Geschoss ist durch einen reliefierten Zackenfries mit auf die Spitze gestellten, quadratischen Wappenfeldern hervorgehoben. Dem Augenschein nach handelt es sich also um ein nicht übermäßig originelles expressionistisches Bauwerk, das durch eine wenig einfühlsame Modernisierung ungeteilte Fenster mit breiten Aluminiumrahmen erhielt. Um die nur zwei Jahre währende Avantgarde-Vergangenheit des Gebäudes zu erkennen, ist ein Blick auf alte Fotografien notwendig.

Das Druck- und Verlagshaus sollte das neue Stammhaus der Rheinischen Zeitung werden, der Tageszeitung der Kölner SPD und zugleich führendes sozialdemokratisches Organ des Rheinlandes. Mit Entwurf und Planung war Hans Hagelüken beauftragt worden. Der Absolvent der Staatlichen Baugewerkeschule in Köln war als Architekt insbesondere wegen seiner organisatorisch-praktischen Fähigkeiten geschätzt. Als ausgewiesener Vertreter des Neuen Bauens ist er nicht bekannt geworden. Dennoch hat er mit dem Druckhaus eines der wenigen rheinischen Beispiele dieses Stils geschaffen, die neben dem Volkshaus in Leverkusen der Arbeiterbewegung zugeordnet werden können. Der flach gedeckte Komplex, dem eine Großtankstelle angeschlossen war, wurde nach Hagelükens Entwurf viel stärker als heute durch ein Spiel der Kuben bestimmt. Der zweigeschossige Riegel entlang der Deutz-Kalker Straße traf nach Westen auf einen viergeschossigen Flügel, der nach Süden in Stufen auf ein Geschoss abfiel. Horizontale, flächenbündige Fensterbänder, deren gleichmäßiger Rhythmus im Westen durch eine höhenversetzte Dreiergruppe durchbrochen wurde (wohl für das Treppenhaus), bestimmten die Klinkerfassade. Das Erdgeschoss wurde durch große, querrechteckige Fenster zwischen schmalen Mauerstegen belichtet. Nach Westen war dem Bau eine halbrunde, großzügig durchfensterte Pavillonarchitektur vorgelagert.

Das Verlagshaus wurde am 10. März 1933 geschlossen, am 10. Mai enteignet und der Redaktion der nationalsozialistischen Propagandazeitschrift Westdeutscher Beobachter, dem offiziellen Organ der NSDAP, übergeben. Durch Aufstockung der Flügel verdichtete der Architekt Franz Weber, der wenige Jahre zuvor am Dischhaus mitgewirkt hatte, den Komplex zu einer homogenen Baumasse und setzte die ornamentierten Attikageschosse auf, die im Bereich des Eckbaus mit einem Hakenkreuzfries versehen wurden. Auf dem immer noch flachen Dach wehte die Parteiflagge, und eine übergroße Adlerskulptur mit Hakenkreuz in den Klauen sollte die letzte Erinnerung an die kurze sozialdemokratische Vergangenheit des Gebäudes vertreiben.

Autor*in: Birgit Gropp
Zuletzt geändert am 01.10.2020

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