Hochstraße 40 - 44, 45894 Gelsenkirchen
Legende für Merkmale
Objekt hat Auszeichnung
Objekt ist denkmalgeschützt
Objekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet
Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert
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1911 / 1927-29 / 2012-14
Dr. Schramm Fronemann Partner
(Umbau 2012-14)
Wiemer & Trachte
(Umbau 1927-29)
Philipp Schaefer
(Ursprungsbau)
Investorengemeinschaft Hochstraße 40-44 GmbH & Co. KG
(Umbau 2012-14)
Theodor Althoff AG
(Ursprungsbau)
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Objektanzahl: 2525
45894 Gelsenkirchen
Entfernung: 0.08 km
45894 Gelsenkirchen
Entfernung: 0.22 km
45894 Gelsenkirchen
Entfernung: 0.26 km
45897 Gelsenkirchen
Entfernung: 0.31 km
Das heutige Linden-Karree in Gelsenkirchen wurde im Jahr 1911 durch die Th. Althoff KG als Althoff Kaufhaus im nördlichen Stadtteil Buer errichtet. Ursprünglich verfügte es über eine viergeschossige Massivfassade zur Hochstrasse und zum Altmarkt und ein Steildach mit Ochsenaugengauben. Bereits dieser Baukörper besaß zwei Lichthöfe und entsprach mit seiner sich über das Erd- und erste Obergeschoss erstreckenden und über ca. 4.800 m² verfügenden Verkaufsfläche modernsten Ansprüchen an die Einkaufskultur des frühen 20. Jahrhunderts. Das 2. Und 3. Obergeschoss nahmen Büroräume und Wohnungen auf. Mit der Fusion mit dem 1881 gegründeten Karstadt Konzern im Jahre 1920 blieb der Name Althoff-Kaufhaus noch bis in die 50er Jahre erhalten.
In der Zeit der Weimarer Republik erfolgte der zweite Bauabschnitt, der zwischen 1927 und 1929 durch die Baufirma Wiemer und Trachte erstellt wurde. Auch dieser verfügte noch über die beiden großformatigen Lichthöfe, die das Konsumerlebnis der Kunden baulich steigern sollten. Während die Fassaden in ihrer Tektur lediglich modifiziert wurden und in weiten Teilen Analogien zum historischen Fassadenbild aufrechterhielten, entfiel das Steildach. An Stelle dessen wurde der obere Abschluss des Gebäudes durch ein umlaufendes Staffelgeschoss ausgeformt, welches noch heute existiert. Im Kreuzungspunkt der Straßen Hochstraße / Altmarkt wurde der städtebaulich sensiblen Situation durch eine turmartige Ausformung der Gebäudeecke Rechnung getragen. Auf das veränderte Kaufverhalten in den Jahren des Wirtschaftswunders, das zudem der wirtschaftlichen Blütezeit des Ruhrgebiets entsprach, wurde mit fragwürdigen Mitteln reagiert. Die Lichthöfe wurden zu Gunsten größerer Verkaufsflächen geschlossen.
Mit dem Niedergang der Kohle-Ära erfolgte auch der Niedergang des Kaufhauses. Ein letztes Bemühen, das Warenhaus kaufmännisch zu sanieren erfolgte im Zuge der Umbenennung in das Hertie-Warenhaus im Jahr 2007, blieb jedoch erfolglos, so dass das Warenhaus im Jahr 2009 endgültig geschlossen wurde. Auf private Initiative einzelner Bürger fand sich schließlich nach längerem Leerstand eine Investorengruppe lokaler Investoren zusammen die mit enger Unterstützung der örtlichen Sparkasse und Volksbank eine Investition aufbauten. Die Sanierung des Gebäudekomplexes, die von 2012 bis 2014 erfolgte, übernahm das Gelsenkirchener Architekturbüro Dr. Schramm Fronemann Partner. Das Kaufhaus wurde in Linden-Karree umbenannt und für eine neue gemischte Nutzung aus Handel, Wohnungen und Dienstleistungen umgebaut. Während das Innere des Kaufhauses vollständig entkernt wurde, blieb die denkmalgeschützte Fassade aus Naturstein in ihrem Erscheinungsbild erhalten.
Autor*in: Dr. Schramm Fronemann Partner / Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 26.08.2016
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Kategorien:
Architektur » Gewerbebauten » Handel