Dorotheenstraße 42–60 / Lindenstraße 185–197 / Degerstraße 47–55, Düsseldorf
Legende für Merkmale
Objekt hat Auszeichnung
Objekt ist denkmalgeschützt
Objekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet
Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert
x zum Schließen, hier klicken
1925 - 1926 / 2018 (Modernisierung)
Architekt Josef Kleesattel Hermann vom Endt Walter vom Endt
Detailsuche mit weiteren Suchkriterien
Objektanzahl: 2516
40233 Düsseldorf
Entfernung: 0.48 km
40233 Düsseldorf
Entfernung: 0.56 km
40235 Düsseldorf
Entfernung: 0.65 km
40233 Düsseldorf
Entfernung: 0.65 km
40479 Düsseldorf
40479 Düsseldorf
Josef Kleesattels Eulerhof war Mitte der 1920er in Düsseldorf der wichtigste Massenwohnungsbau für Kleinwohnungen. Er wurde damals als herausragendes Beispiel sozialen und hygienischen Bauens gelobt. Der vier bis sechsgeschossige Wohnkomplex mit 213 Wohnungen bildet eine Blockrandbebauung, grenzt insgesamt an drei Straßen und rahmt mittig einen weiträumigen Innenhof ein. Das mit Lisenen und Schlusssteinen, mit Vertikal und Horizontalbändern dekorierte sowie mit Vor- und Rücksprüngen akzentuierte Backsteinmauerwerk gehört noch zur expressionistischen Architektur. Auch die Staffelung der Baukörper am Hofeingang verdeutlichen die Vorliebe von Josef Kleesattel und Hermann vom Emdt für den Expressionismus, obwohl das Flachdach sowie die Merkmale einer gesundheitlichen Technikausstattung (wie etwa der Zentralheizung) bereits auf das Neue Bauen vorweist.
Die Nähe zum Neuen Bauen beweist der Eulerhof, weil er nicht nur ein reines Wohnprojekt für die unteren sozialen Schichten ist, sondern auch ein „Kommunehaus“ wie das Narkomfin, das wenige Jahre später in Moskau entstand. Zentral im Eulerhof waren im Innenhof angesiedelte Gemeinschaftseinrichtungen, wie etwa ein Kindergarten mit ganztägiger Betreuung.
Dem Erfolg des Flinger Eulerhofs war es zu verdanken, dass wenige Jahre später Fritz Hofmeister und Otto Engler in Bilk den Michaelhof errichteten, der ebenfalls dem Backsteinexpressionismus und dem Programm des Massenwohnungsbaus zugeordnet wird. Eulerhof und Michaelhof wurden seinerzeit als Wende hin zur sozialen und gesundheitsorientierten Architektur für die unteren Schichten verstanden.
Leider ist heutzutage die Gestalt des Eulerhofs in seiner ursprünglichen Kubatur nicht mehr nachzuvollziehen. Zahlreiche Modernisierungen verunstalteten die einst homogene Anmutung des beeindruckenden Innenhofs.
Autor*in: Dr. Klaus Englert / Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 22.12.2022
0 Kommentare / Kommentar verfassen
Kategorien:
Architektur » Wohnbauten » Mehrfamilienhäuser/Wohnsiedlungen