Außenperspektive aus Blickrichtung Nordwesten

Frontansicht, Haupteingang

Frontansicht, Haupteingang

Außenperspektive aus Blickrichtung Nordosten

Außenperspektive aus Blickrichtung Südosten

Seitenansicht rückspringender Haupteingang

Überdachter Zwischenraum, Schatten der Holzstützen

Haupteingang mit offener Treppen

Galeriegeschoss

Veranstaltungssaal

Offene Arbeitsflächen

Firmengebäude Jowat

Ernst-Hilker-Straße 10, 32758 Detmold

2018

Gegenwart

IfuH Architekten Partnerschaft P. Koch, C. Roedig, D. Rozynski
(Architektur)
roedig.schop architekten
(LP 1-4)
CKRS Architekten
(LP 5)
B. Walter Ingenieurgesellschaft mbH
(Tragwerk)

Jowat SE

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Firmengebäude Jowat

Das mittelständische Familienunternehmen der Jowat SE mit Hauptsitz in Detmold zählt zu den weltweit führenden Herstellern von Klebstoffen. Um seiner Position als Technologie- und Innovationsführer Ausdruck zu verleihen, beauftragte das Unternehmen die Assoziierten Planer*innen des Berliner Instituts für urbanen Holzbau (IfuH) mit dem Entwurf eines neuen Büro- und Laborgebäudes.

Das Bauvorhaben des Innovations- und Anwendungszentrums wurde im gemeinsamen Entwurfsprozess der beteiligten Planer*innen des IfuH Institut für urbanen Holzbau mit roedig.schop architekten und der CKRS Architektengesellschaft realisiert. Der zweigeschossige schmalrechteckige Baukörper soll die Jowat SE als Marke architektonisch repräsentieren. Die Lage des Gebäudes im nordöstlichen Grundstücksteil entlang der Ernst-Hilker-Straße gewährleistet eine Adressbildung und Anbindung an das bestehende Betriebsgelände.

Die Gebäudekonstruktion besteht vorwiegend aus Holz, Holzbaustoffen im Betonverbund und Betonfertigteilen, wobei die verwendeten Holzbauteile mit werkseigenen Klebstoffen hergestellt wurden. Der gestalterische Aufbau gliedert sich horizontal in drei Schichten – einer Unteren des Betonsockels, einer Mittleren der Fassade aus Holzstützen und einer Pfosten-Riegel-Konstruktion der Fensterflächen, sowie einer Oberen der holzsichtigen Dachkonstruktion aus Brettschichtholz. Die gewinkelt eingespannten Holzstützen erinnern an die Struktur von Leimfäden, die beim Auseinanderziehen zweier verklebter Flächen sichtbar werden.

Der Neubau umfasst Büros, Ausstellungsräume, offene Arbeitsräume, Werkstätten mit Laboren, Schulungs- und Versammlungsräume, eine Galerie und ein Bistro. Die flexible Grundrissgestaltung wird durch eine Holzkonstruktion mit Stützen und Trägern aus Brettschichtholz sowie weit spannender Holzverbunddecken ermöglicht. Im Innenbereich gliedert sich das Gebäude in mehrere Funktionsbereiche. Der westliche Teil dient als Innovation-Lab für die Kundenbetreuung mit zwei doppelgeschossigen Ausstellungshallen und Schulungsräumen im Erd- und Obergeschoss. Diese können zu einem großen Auditorium kombiniert werden. Im östlichen Teil befinden sich im Erdgeschoss Maschinenräume und Labore, während im Obergeschoss Büro- und Besprechungsräume angeordnet sind.

Das Projekt demonstriert die beispielhafte Nutzung von Holzbaustoffen im Industriebau trotz der baurechtlichen Beschränkungen aufgrund großer Spannweiten und der Einhaltung von verstärkten Brandschutzvorgaben. Die Nord-, Ost- und Westfassade besteht aus einer vollverglasten Pfosten-Riegel-Konstruktion, die Südfassade aus vorgefertigten Holzrahmenelementen mit hinterlüfteter Holzfassade. Der Sockelbereich der Südfassade dient als Rampe für die Anlieferung. Die vier Hauptfassaden sind um bis zu 2,5 Meter gegenüber dem Sockel und Dachrand eingerückt und durch eine Vordachkonstruktion vor Bewitterung geschützt. Die angewinkelten Holzstützen der Sekundärfassade bilden einen dreiseitigen Arkadengang und sind statisch nicht wirksam.

Das weit gespannte Dach wird durch außenliegende Regenfallrohre entwässert, die gestalterisch zwischen der Pfosten-Riegel-Fassade und den Holzstützen integriert sind.

Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 30.10.2024

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