Fassadenansicht

Eingangstor

Grashaus

Fischmarkt, 52062 Aachen

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denkmalgeschütztes Objekt Dieses Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert.

1267

Gotik

- keine Angabe -

Stadt Aachen

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Grashaus

Das im Jahr 1267 fertig gestellte Gebäude war das erste Rathaus der Kaiserstadt. Die Errichtung des "burgerhuys", auch "domus civium" und "burger grass" genannt, hatte auch einen symbolischen Charakter, es war zugleich ein Ausdruck des Selbstbewusstseins einer aufstrebenden Bürgerschaft. Es entstand vermutlich auf den Grundmauern eines noch älteren, möglicherweise sogar aus karolingischer Zeit stammenden Gebäudes.
Im Jahr 1349 wurde ein neues Rathaus auf den Grundmauern der alten, baufällig gewordenen Kaiserpfalz am Markt errichtet. Das Grashaus ist parallel dazu wahrscheinlich bis in die 70er Jahre des 18. Jahrhunderts für Sitzungen und Gerichtsverhandlungen verwendet worden.
Beim großen Aachener Stadtbrand am 2. Mai 1656 wurde das Grashaus stark in Mitleidenschaft gezogen und einige Jahre später durch Karl von Münster und Dietrich Becker renoviert. Über die Raumaufteilung in seinem Inneren ist nur wenig bekannt. Der Ratssaal befand sich wahrscheinlich im Obergeschoss. Gelegentlich ist vermutet worden, dass das Bürgerhaus aus zwei weiteren Gebäuden, einem Flügelbau und einem schmalen Treppenturm, bestanden habe, zumal bei der Renovierung des stark zerfallenen Gebäudes in den Jahren 1886 bis 1889 eine zugemauerte Durchgangstür und eine in Holz geschnitzte Zeichnung entdeckt wurden. Allerdings könnte es sich auch um einen Zugang zu einem Abort gehandelt haben, der in einem Erker untergebracht war. In einem Hintergebäude hat es wohl auch eine Kornkammer und ein Salzlager gegeben.
Fest steht, dass das Grashaus mindestens seit dem 14. Jahrhundert bis in die Zeit der französischen Besatzung hinein als Haftanstalt gedient hat. Zunächst sind im unteren, im 18. Jahrhundert auch im oberen Teil des Gebäudes Gefängniszellen eingerichtet worden. Im 19. Jahrhundert verfiel das Grashaus zusehends und sollte im Jahr 1837 sogar abgerissen werden. Auf Intervention von Kunstfreunden konnte dies schließlich verhindert werden. Fünfzig Jahre später wurde das zur Ruine verfallene Gebäude entkernt und neugebaut, nur die Frontseite blieb erhalten. Zusätzlich entstand ein neuer Seitenflügel. Seitdem beherbergt das Grashaus das Aachener Stadtarchiv.
Ursprünglich gab es neben dem heutigen, vermutlich im 16. Jahrhundert vergrößerten Torbogen zwei weitere Bogenöffnungen, deren Umrisse im Mauerwerk noch deutlich zu erkennen sind.

Autor*in: Stadt Aachen
Zuletzt geändert am 25.06.2008

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Kategorien:
Architektur » Öffentliche Gebäude » Verwaltungsgebäude/Rathäuser

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