, 49545 Tecklenburg
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Objekt hat Auszeichnung
Objekt ist denkmalgeschützt
Objekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet
Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert
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12. Jh. (Gründung) / 16.-19. Jh.
Klassizismus
Renaissance
Romanik
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Objektanzahl: 2525
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Die Stadt Tecklenburg liegt auf einem Höhenrücken des Teutoburger Waldes am Rand des alten Handelsweges von Münster nach Bremen. Die Stadt liegt an der Grenze zu Osnabrück im Tecklenburger Land im Kreis Steinfurt. Seit Anfang des 12. Jahrhunderts war Tecklenburg der Sitz der Grafen von Tecklenburg. Im 13. und 14. Jahrhundert stärkte Tecklenburg seine Vormachtstellung durch die Vogteirechte über Münster und Osnabrück. Um 1400 wurde die Stadt samt Burg von den Bischöfen von Münster und Osnabrück erobert und verlor dadurch seinen politischen und wirtschaftlichen Einfluss.
Der Historische Stadtkern Tecklenburgs gruppiert sich um den alten Marktplatz herum. Dieser liegt unterhalb des Burgberges, auf dem bis Mitte des 18. Jahrhunderts eine Burganlage stand. Diese hatte ihre Ursprünge im 12. Jahrhundert und war lange Zeit die Stammburg der Herren zu Tecklenburg. Heute ist Burg Tecklenburg nur noch in Grundzügen erhalten. Die Ruine der ehemals dreiflügeligen Anlage mit Vorburg dient heute als Freilichttheater.
Auf dem Tecklenburger Markt steht eine 300 Jahre alte Linde aus dem Jahr 1680. Sie bildet den Kern der Altstadt. Um die Linde herum gruppieren sich mehrere bedeutende Bauten. Die ehemalige Leinenprüfanstalt, kurz „Legge“ genannt, spiegelt die wirtschaftliche Bedeutung des Ortes wieder. Sie wurde 1577 auf Resten einer Mittelalterlichen Stadtmauer errichtet und diente zuerst als Tordurchfahrt zur Burg hinauf. Zwischen 1654 und 1843 wurde sie als Leinenprüfanstalt genutzt und danach bis 1918 als Rathaus. Die Legge besteht aus einem Rundbogen mit darüber liegendem Fachwerkbau aus dem 18. Jahrhundert.
Das sog. Greiffsche Haus wurde 1674 für den Gräflichen Rat Dr. Ludolph von Winkel erbaut. Es handelt sich um ein geschossweise abgebundenes Fachwerkgebäude mit Querdielen auf einem Werksteinsockel unter einem Walmdach. Das von Knaggen getragene Obergeschoss kragt über das Untergeschoss heraus.
Das heutige Puppenmuseum Tecklenburgs gehörte im 17. Jahrhundert dem gräflichen Kanzler Dr. Bernhard von Bentheim und ist ein eingeschossiger Fachwerkbau mit Walmdach. Im Historischen Stadtkern Tecklenburg befinden sich etwa 40 weitere Fachwerkhäuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert, bei denen es sich zumeist um eingeschossige, giebelständige und längs aufgeschlossene Dielenhäuser mit Giebeldreiecken auf vorkragenden Knaggen handelt. Diese Fachwerkhäuser werden durch weitere Bauten aus dem 18. und frühen 19. Jahrhundert ergänzt, die allgemein dem Bautypus des 16. und 17. Jahrhunderts entsprechen. Bei den jüngeren Häusern entfällt jedoch häufig das vorkragende Dach.
Weitere bedeutsame Bauten des Tecklenburger Stadtkernes sind die Kirche St. Michael aus dem Jahr 1846. Hierbei handelt es sich um einen balkengedeckten klassizistischen Saalbau von drei Achsen unter einem flachen Satteldach mit Dachreiter. Ebenfalls erwähnenswert ist die evangelische Kirche am Kirchpfad. Diese ist ebenfalls ein Saalbau aus den Jahren 1562-66 und war außerhalb der Stadtmauer gelegen.
Tecklenburg war das erste westfälische Territorium, welches sich der Reformationsbewegung anschloss. Bereits 1543 wurde der protestantische Glaube in der Kirchenordnung festgeschrieben. Ein weiteres herrschaftliches Gebäude aus dem 14. Jahrhundert ist das Haus Marck. Es handelt sich um eine im 18. Jahrhundert zur eingeschossigen Vierflügelanlage umgebaute wasserumwehrte Anlage mit Lindenallee und Landschaftsgarten.
Viele der historischen Fachwerkhäuser im historischen Stadtkern Tecklenburg sowie die evangelische Kirche, die Pfarrkirche St. Michael, die Burgruine, die Legge und das Haus Marck sind seit den 1980er bzw. 1990er Jahren denkmalgeschützt.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 12.04.2017
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Stadtplanung » Städtebauliche Denkmalpflege