Bült 1, 48249 Dülmen Dülmen
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2023
Lohaus · Carl · Köhlmos PartGmbB Landschaftsarchitekten · Stadtplaner
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Objektanzahl: 2529
48249 Dülmen
Entfernung: 0.40 km
48249 Dülmen
Entfernung: 0.67 km
48249 Dülmen
Entfernung: 1.14 km
46117 Oberhausen
48432 Rheine
Die vom Planungsbüro Lohaus Carl Köhlmos PartGmbB Landschaftsarchitekten Stadtplaner aus Hannover realisierte Neugestaltung des Kirchplatzes St. Viktor in Dülmen markiert durch deren formal und gestalterisch zurückhaltende Präsenz eine deutliche Aufwertung des Vorplatzes der St. Viktor Kirche.
Insbesondere der respektvolle Umgang mit dem historisch gewachsenen Umfeld der Kirche St. Viktor, die als älteste Kirche Dülmens eine zentrale Position im Stadtzentrum einnimmt, ist den Planer*innen gelungen. Sie schufen einen großzügigen Außenraum der mit hoher Material-, Ausführungs-, und Aufenthaltsqualität auf den Kirchenbau hinweist und zwischen diesem und dem angrenzenden Stadtraum vermittelt.
Die Kirche St. Viktor, deren Ursprünge bis in das 11. Jahrhundert zurückreichen, wurde mehrfach zerstört, wiederaufgebaut und erweitert. Ihre heutige Gestalt besteht seit dem 16. Jahrhundert, jedoch wurde die Kirche im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und anschließend rekonstruiert.
Die Umgestaltung des Kirchplatzes erfolgte im Rahmen eines umfassenden Stadtentwicklungsprogramms, das die Innenstadt Dülmens und das intergenerative Zentrum „einsA“ als zusammenhängenden öffentlichen Raum aufwerten sollte. Das Ziel war es, die Vernetzung der einzelnen Bereiche zu stärken, Orientierung und Sichtverbindungen zu schaffen und die Aufenthaltsqualität zu verbessern. Der Kirchplatz wurde dabei in zwei komplementäre Einheiten unterteilt: den befestigten Markt, der das ganze Jahr über für Veranstaltungen und Aktionen genutzt werden kann und den Kirchplatz, dessen sternförmige Wegführung durch den erhaltenen Baumbestand führt.
Die ursprüngliche Wegeführung rund um die Kirche wurde gestalterisch aufgegriffen und an zeitgemäße Anforderungen wie eine durchgängige Barrierefreiheit angepasst. Neue Gestaltungselemente wie das „Auditorium“ - eine umlaufender Sitzbank - und verschiedene Spielelemente für Kinder wurden integriert. Einheitlich gehaltene Materialkombinationen wie Cortenstahl und Holzbänke prägen die Ausstattungselemente, während Pflasterflächen aus Piesberger Mosaiksteinen erhalten oder wiederverwendet wurden.
Die Neugestaltung wurde durch umfangreiche archäologische Untersuchungen begleitet, die die historische Bedeutung des Platzes hervorhoben. Pflasterintarsien verweisen auf die historische Vergangenheit, während die Fundamente der früheren Lateinschule plastisch nachgezeichnet wurden und heute einen Aufenthaltsbereich bilden.
Die Umgestaltung transformiert den Kirchplatz zu einer begrünten Begegnungsfläche inmitten der Stadt, die nicht nur zum Verweilen einlädt, sondern auch zwischen verschiedenen öffentlichen Orten vermittelt. Die Landschaftsarchitektur verbindet dabei historische Spuren mit zeitgemäßen Anforderungen und schafft den räumlichen Transfer in die heutige Zeit.
Auszeichnungen:
nrw.landschaftsarchitektur.preis 2024 (BDLA NRW), Preisträger
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 16.01.2025
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Kategorien:
Landschaftsarchitektur » Straßen und Plätze