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Obere Str. 74, 32683 Barntrup
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1584 - 1588 / 1879 - 90 (Innenumbau)
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32683 Barntrup
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32694 Dörentrup
Das Schloss Barntup, auch unter dem Namen Kerssenbrocksches Schloss bekannt, ist ein im Stil der späten Weserrenaissance gestaltetes Herrenhaus, das von 1584-1588 nach Plänen vom Baumeister Eberhard Wilkening aus Hameln errichtet wurde. Veranlasst wurde der Bau des Schlosses durch die Bauherrin Anna von Canstein, die nach dem Tod ihres Ehemannes Franz von Kerßenbrock 1576 die Errichtung der Anlage in der Nähe eines Wirtschaftshofs beschloss. Vor dem Bau des Herrenhauses entstanden bereits 1577 der runde, am Eingang des Schlosses liegende Torbogen sowie 1580 das Zehnthaus an der Oberen Straße.
Das verputzte Bruchsteingebäude des Herrenhauses ist als zweigeschossiges Gebäude auf rechteckigem Grundriss konzipiert, an das sich drei Ecktürme mit geschweiften Hauben anfügen. Diese Bauform taucht bei Schloss Barntrup erstmals in Westfalen auf und bezieht sich auf französische Vorbilder. Zusätzlich zu den drei Ecktürmen befindet sich auf der Hofseite des Schlosses ein achteckiger Treppenturm, dessen asymmetrischer Standort sich infolge eines nicht realisierten Anbaus ergibt, der an dieser Stelle geplant war. Des Weiteren findet sich eine zweigeschossige, mit Wappen, Diamantquadern, Fruchtgehängen und Löwenköpfen reich ausgestaltete Auslucht an der Hofseite. Über das zentrale Portal von 1872 gelangt man über eine Freitreppe in das Innere. Zuvor lag der Schlosseingang am Portal des Treppenturms, das von kannelierten Dreiviertelsäulen gerahmt wird und an dem das Wappen der Familie Kerssenbrock sowie Canstein angebracht ist. Zudem befindet sich eine Halbfigur der Bauherrin Anna von Canstein über dem Portal. Ursprünglich war das Dach mit Sandsteinplatten gedeckt, die im Zuge einer Renovierung des Hauses im 19. Jahrhundert durch rote Dachziegel ersetzt wurden. Dabei wurde 1879/1880 auch ein umfassender Umbau im Inneren vorgenommen.
Eine Besonderheit der Architektur von Schloss Barntrup sind die Kerbschnitt-Bossesteine an der Fassade, die dort zum ersten Mal im Weserraum als Dekor verwendet wurden. Diese Art der Verzierung leitet sich wahrscheinlich vom italienischen Rustika-Quader aus der Renaissance ab und gilt als Kennzeichen der Architektur der Weserrenaissance.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 13.11.2023
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Architektur » Öffentliche Gebäude » Schlösser/Burgen/Stadtbefestigungen