Nordansicht St. Georg in Köln

Mosaik über dem Eingang zur Vorhalle von St. Georg

Kirchenraum, Blick nach Osten

Blick auf den Altar vor dem Ostchor

Altarbereich

Altar und Chor

Blick auf die Orgel neben dem Altar

Blick vom Altar zum Triptychon von Bartholomäus Bryn

Detail Ausstattung

Säulen im Kirchenraum

Kirchenraum mit Blick nach Westen

Blick ins Kirchenschiff von St. Georg Richtung Westen

Blick in den Westbau

Innenansicht nördliche Vorhalle

Innenansicht nördliche Vorhalle

St. Georg Köln

Waidmarkt / Ecke Georgstraße, 50676 Köln

Legende für Merkmale

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denkmalgeschütztes Objekt Dieses Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert.

1067

Romanik

- keine Angabe -

Erzbischof Anno II

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St. Georg Köln

Die katholische Pfarrkirche und ehemalige Stiftskirche St. Georg in Köln wurde unter Erzbischof Anno II. bis 1067 errichtet, nachdem er dort im Jahr 1059 das letzte der Kölner Chorherrenstifte gegründet hatte. Das Stift wurde im Jahr 1802 aufgehoben.

Der dem heiligen Georg geweihte Kirchenbau orientiert sich an seinem Vorgängerbau, einem Oratorium (eine dreischiffige Stützenhalle mit Ostapsis) des 7. Jahrhunderts, das wohl beim Normanneneinfall in den Jahren 881/82 zerstört wurde. Der Gründungsbau, eine dreischiffige Basilika mit Flachdach, war mit einem Westchor und Querarmen mit Konchen versehen sowie im Osten von einem dreiteiligen, gestaffelten Hauptchor mit Apsiden über einer Krypta abgeschlossen.

Um 1150 wurden Langhaus, Vierung und Chor eingewölbt, dabei wurde in der Mitte des fünfachsigen Mittelschiffs ein zusätzliches Pfeilerpaar aufgestellt und damit das Gewölbe in zwei quadratische Joche aufgeteilt. In den Seitenschiffen ist die ursprüngliche Einteilung in fünf Joche erhalten. Diese Einwölbung beeinträchtigt nachhaltig die Raumwirkung von St. Georg.

Um 1189 wurde der Westchor über einem quadratischen Grundriss neugebaut und mit einem gestuften Aufbau aus Holz als Glockenhaus ausgestattet. Die offene Vorhalle, die im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, wurde 1536 vor dem Südportal des Langhauses errichtet.

Nach Mitte des 17. Jahrhunderts wurden einige Fenster vergrößert und der Innenraum in barocken Formen ausgestattet. Ende des 17. Jahrhunderts oder Anfang des 18. Jahrhunderts brach man die beiden Querarme ab, mauerte den nördlichen und den südlichen Vierungsbogen zu und setzte dort Fenster ein. Um 1779/89 wurde der Innenraum erneuert und durch J. M. Merz ausgemalt. Im 19. Jahrhundert erfolgten verschiedene Umgestaltungen des Innenraums sowie Restaurierungsarbeiten. 1927-30 wurde die baufällige Kirche von Wilhelm Hartmann und Wilhelm Schorn nach ihrem Zustand um 1200 rekonstruiert. Nach Kriegszerstörungen wurde St. Georg bis 1964 wiederaufgebaut und der Innenraum 1978 bzw. 2000/01 renoviert.

St. Georg ist die einzige im Rheinland erhaltene Säulenbasilika. Sie setzt sich zusammen aus der dreischiffigen Basilika des 11. Jahrhunderts mit einem dreiteiligem Chor und Querarmen sowie dem monumentalem Westchor von um 1180. Hervorzuheben ist die ausgewogene Wandgliederung und Durchformung des Westchors, der den Westanlagen von Groß St. Martin und St. Aposteln nahesteht. Raumauffassung, Pilastergliederung und die runden Nischen in den Konchen sind mit spätottonischen Bauten wie dem Essener Dom und der Abteikirche in Essen-Werden vergleichbar.

Im Langhaus und den Ostanlagen lässt sich trotz rekonstruiertem Mauerwerk der Gründungsbau wie auch der Ausbau des 12. Jahrhunderts erkennen: Die Außenwände des fünfachsigen Langhauses sind glatt, die der Ostanlagen sind mit Gliederungen durch Lisenen, Pilaster und Blendbögen versehen. Belichtet wird St. Georg durch kleine Rundbogenfenster; die Kirche ist über Portale in den Westjochen des Langhauses zu betreten. Dabei ist die Vorhalle des Nordportals als Rest eines Verbindungsgangs zur 1825 abgerissenen, benachbarten Kirche St. Jakob erhalten. Der ursprünglich nach Osten geöffnete, dreijochige Gang wird zum Georgsplatz von einer neuromanischen Fassade (1877) mit einem Säulenportal abgeschlossen. Der massive, kubische Westchor ist deutlich breiter als das Langhaus und über einem gestuften Sockel weitgehend ungegliedert.

Auch im Inneren des Langhauses sind deutlich die beiden romanischen Bauphasen zu erkennen: die Sandsteinsäulen mit Würfelkapitellen in den Arkaden stammen vom Gründungsbau, die massiven viereckigen Pfeiler in der mittleren Arkade wurden später eingestellt.

Die quadratische Vierung öffnet sich in auf Kreuzpfeilern ruhenden Rundbögen zu allen vier Seiten. Die polygonalen Querhauskonchen sind mit hohen Wandnischen ausgestattet.
Der Chor liegt erhöht über der fünfschiffigen, dreijochigen Hallenkrypta. Der Hauptchor mit Chorquadrat und Apsis ist mit Pilastern und Blendbögen gegliedert und durch Wände mit Rundbogenfriesen und je einem Fensterpaar von den zweijochigen Nebenchören getrennt.

Der Westchor, ein Zentralraum mit Hängekuppel, öffnet sich zum tiefer liegenden Langhaus in einem fünffach gestuften Bogen. Hervorzuheben ist die Kapitellplastik im Westwerk.
Die Fenster sind mit Glasmalereien von Jan Thorn Prikker (1930) versehen.

Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 02.05.2023

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Kategorien:
Architektur » Öffentliche Gebäude » Sakralbauten

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