St. Severin in Köln

St. Severin, Ansicht aus Südwesten

Kreuzgang St. Severin

Außenansicht Chor St. Severin von Nordosten

Innenansicht St. Severin, Blick nach Osten

Chor St. Severin Köln

Romanisches Fußbodenmosaik im Chor St. Severin

Innenansicht Chor St. Severin Köln

Kreuzgang, West- und Südflügel St. Severin

Krypta St. Severin, Blick nach Osten

Blick in das Gewölbe von Chor und Apsis St. Severin

Mittelschiff St. Severin nach Osten

Gotisches Reliquiengehäuse in der nördlichen Chorwand St. Severin, 1383

St. Severin Köln

www.sankt-severin.de

Severinskirchplatz, 50678 Köln

Legende für Merkmale

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IconObjekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet

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denkmalgeschütztes Objekt Dieses Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert.

4. Jh. / ab 9.-10. Jh.

Vorromanik
Romanik
Gotik

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St. Severin Köln

Die ehemalige Stiftskirche und heutige katholische Pfarrkirche St. Severin wurde über einem frühchristlichen römischen Gräberfeld errichtet. Dabei entstand der Ursprungsbau von St. Severin im 4. Jahrhundert. Das Stift (Chorherrenstift 866 bezeugt, 1802 aufgelöst) wurde spätestens Ende des 8. Jahrhunderts eingerichtet und gehörte, auch aufgrund der Reliquien des hl. Severins (dritter namentlich bekannter Bischof Kölns, um 400), zu den bedeutendsten geistlichen Institutionen wie auch Wallfahrtsorten der Stadt Köln.

Die Gestalt des Kirchenbaus ist maßgeblich durch den spätromanischen Chor wie auch die gotische Erneuerung vom 13. bis zum 16. Jahrhundert gekennzeichnet. St. Severin hat als einzige der alten Kölner Stiftskirchen eine weitgehend gotische Gestalt erhalten. Der Westturm stellt, neben dem Türmen des Doms, das einzige gotische Beispiel in der Kölner Altstadt für die Bauaufgabe Turm dar.

Im 9./10. Jahrhundert errichtete man eine dreischiffige Pfeilerbasilika mit Querhaus-ähnlichen Seitenchören, einem rechteckigen Chor im Osten und einem Westbau; die Kirche wurde 948 geweiht. Anlass für den Neubau war wohl die Übertragung der Gebeine des hl. Severin in eine Confessio unter dem Hochaltar.
Die Pfeilerbasilika ist im Osten mit Querflügeln vor dem über der Hallenkrypta überhöhten Langchor versehen. Die Ostteile der bestehenden Kirche stammen von einem, um 1030 begonnenen Erweiterungsbau – dabei wurde der Langchor mit zweigeschossigen Nebenkapellen und einer dreischiffigen Hallenkrypta an die erneuerte Confessio angeschlossen und die Nebenchöre wurden zu Querschiffen umgebaut. Ab 1220/30 wurde der Chor eingewölbt und um eine Apsis mit Flankentürmen ergänzt, der Chor wurde 1237 geweiht. Die frühgotische Margarethenkapelle, die ehem. Stiftssakristei, an der Chorsüdseite wurde Anfang des 14. Jahrhunderts ergänzt. Ab 1286 wurde das Langhaus umgebaut und erhielt von 1479 bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts seine heutige spätgotische Form.

Dem Mittelschiff vorgelagert ist ein gotischer Westturm auf quadratischem Grundriss von zwei Geschossen Höhe (Untergeschoss 1393-1411, Mitte 16. Jh. vollendet) mit einem, im Süden angefügten polygonalen Treppentürmchen. Der steil aufragende Turm prägt das Kölner Stadtbild. Vorbild war der erste Turm der Duisburger Salvatorkirche (1333-69).
Das fünfjochige Langhaus wird außen von Strebepfeilern gestützt. Der Innenraum zeichnet sich durch einen zweizonigen Wandaufriss aus: Über Spitzbogenarkaden auf Rundpfeilern mit Dienstvorlagen öffnen sich im Obergaden dreibahnige Maßwerkfenster mit Fischblasen.
Das Mittelschiff wird von einem Netzgewölbe zwischen spitzen Gurtbögen überspannt und bildet eine harmonische Raumeinheit mit dem älteren, staufischen Chor. Dabei öffnet sich die sterngewölbte Halle im Inneren des Turms in einem hohen Bogen zum Mittelschiff. Die Seitenschiffe sind mit Kreuzrippengewölbe bedeckt.

Der kreuzrippengewölbte Chor setzt sich aus zwei nahezu quadratischen Jochen und einer außen mehreckig, innen halbrund schließenden Apsis, die mit ihrem zweigeschossigen Aufbau und der Zwerggalerie an die Querhausapsiden des Bonner Münsters erinnert, zusammen. Gegliedert ist die Apsis durch Halbkreisnischen im Untergeschoss und einen Laufgang im Obergeschoss. Das Äußere ist durch große Rundbogenblenden, Rundbogenfenster und einen Rundbogenfries gekennzeichnet. Die Flankentürme sind mit gotischen Obergeschossen versehen.

Im 18. bis 20. Jahrhundert wurden zahlreiche Umbauten, Erneuerungen und Sanierungsarbeiten ausgeführt.
Zur bedeutenden Ausstattung der Kirche zählt der Severinsschrein (13. Jahrhundert) und ein zweireihiges Chorgestühl aus Eichenholz (Ende 13. Jahrhundert) mit figürlichem Dekor. Von der spätromanischen Ausmalung St. Severins ist eine Kreuzigungsdarstellung (um 1260) in der Gewölbekappe über dem Apsisbogen erhalten.

Die Kirche St. Severin ist Teil der Route Romanische Kirchen in Köln auf baukunst-nrw.

Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 04.10.2024

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Kategorien:
Architektur » Öffentliche Gebäude » Sakralbauten

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