Amandusstraße 2, 50769 Köln
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11. / 12. / 13. / 17. Jh.
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Objektanzahl: 2525
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Im Kölner Stadtteil Merkenich liegt die Ortschaft Rheinkassel, wo sich nah am Rhein die spätromanische, dreischiffige Kirche St. Amandus befindet. St. Amandus ist eine Pfeilerbasilika, die im Südwesten einen gedrungenen, rosafarbenen Turm mit Portal besitzt und im Nordosten mit einem leicht erhöhten Chor abschließt, der von zwei Türmen flankiert wird. Neben dem südöstlichen Turm liegt die Sakristei.
Der Westturm war ursprünglich höher und wurde im 18. Jahrhundert um ein Geschoss verkürzt. Über dem Eingangsportal steht eine Heiligenstatue in deiner überdachten Nische. Direkt unter der Traufe befinden sich Fensterlöcher, die als Schallöffnungen dienen . Am Obergaden des Mittelschiffs sind noch die ursprünglichen Fensteröffnungen zwischen den erhaltenen Rundbogenfenstern sichtbar. Lisenen gliedern den Mittelschiffobergaden und den Chor, während die flachen Seitenschiffe Strebepfeiler haben. Der Chor mit zweizonigem Aufbau und Rundbogenfenstern in der oberen Zone wird von den zwei vierzonig gestalteten Türmen mit Helmdächern flankiert.
Das zweijochige Mittelschiff mit Kreuzrippengewölbe weist im Übergang zu den Seitenschiffen einen Stützenwechsel von doppelten Säulenpaaren zu Pfeilern auf. Der zweijochige Chorraum ist über zwei Stufen erhöht und schließt mit einem sechsteiligen Rippengewölbe ab. Die Seitenschiffe sind ebenfalls kreuzrippengewölbt. Nach vier Jochen haben die Seitenschiffe im Osten jeweils eine rechteckige, tonnengewölbte Apsis.
Einen ersten Vorgängerbau von St. Amandus hatte es vermutlich bereits im 10. Jahrhundert gegeben, der jedoch durch einen Neubau im 11. Jahrhundert ersetzt worden war. Die Kirche des 11. Jahrhunderts war ein Saalbau mit Rechteckchor gewesen, der im 12. Jahrhundert einen Westturm auf quadratischem Grundriss erhielt. Seit dem 12. Jahrhundert unterstand St. Amandus dem Kollegiatsstift von St. Gereon in Köln, die einen ähnlich gestalteten Chor aufweist. 1220 wurde der Chor von St. Amandus erweitert und mit den beiden Flankentürmen und einer Sakristei versehen. Außerdem wurden die Seitenschiffe mit jeweils einer Apsis im Osten angebaut, sodass St. Amandus zu einer dreischiffigen Basilika wurde.
Instandsetzungsarbeiten im 17. Jahrhundert führten dazu, dass das Mittelschiff eingewölbt wurde und die Obergadenfenster einen spitzbogigen Abschluss und Maßwerk erhielten. Der Westturm wurde im 18. Jahrhundert um ein Geschoss verkürzt. Die Seitenschiffe wurden 1867 ebenfalls eingewölbt und neue Seitenwände wurden erbaut. Bei Renovierungsarbeiten von 1926 bis 1928 wurde das Nordseitenschiff nach Osten verlängert.
Nachdem die Kirche im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört worden war, konnten die Schäden bis 1950 behoben werden. Eine neue Ausmalung erhielt St. Amandus 1954. Die den Chor flankierenden Türme wurden 1972 vollständig abgebrochen und anschließend erneuert. Bis 1980 wurde der gesamte Bau restauriert. Erhaltene Reste der historischen Farbfassungen deuten auf die heutzutage wiederhergestellte Farbigkeit in Weiß und Rosa hin.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 05.04.2023
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Architektur » Öffentliche Gebäude » Sakralbauten