Außenperspektive, südliche Apsis und Haupteingang, markantes Dachfaltwerk

Moderner Kirchenneubau und romanischer Kirchturm der St.-Brictius-Kirche

Romanischer Kirchturm aus dem 13. Jahrhundert

Kirchenraum mit Blick auf nördliche Apsis

Marienfigur im Kirchturm, im Hintergrund Nebau der Kirche St. Brictius

St. Brictius, Merkenich

Brictiusstraße 22, 50769 Köln

Legende für Merkmale

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denkmalgeschütztes Objekt

13. Jh. (Turm)/1961–63 (Neubau)

Romanik
1950er-70er Jahre

Architekt Karl Band
(Neubau 1963)

- keine Angabe -

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St. Brictius, Merkenich

Die Kirche St. Brictius der im Stadtteil Merkenich im Norden Kölns ansässigen katholischen Kirchengemeinde Heiliger Papst Johannes XXIII ist ein kirchenbauliches Werk der späten westdeutschen Nachkriegsmoderne des Kölner Architekten Karl Band.

Karl Band zählt in der Architekturhistorie der Wiederaufbau- und Nachkriegszeit des Rheinlandes gemeinsam mit Dominikus und Gottfried Böhm, Rudolf Schwarz und Wilhelm Riphahn zu den wichtigsten Vertretern der modernistischen Stilrichtung der „Kölner Schule“. Karl Bands Werk ist insbesondere durch zahlreiche Kirchenbauten und Sanierungen im Rheinland geprägt. Seine persönliche Maxime, „das Historische zu erhalten, wenn es erhaltenswert ist, aber dem modernen Bau einen gleichwertigen Platz zukommen zu lassen, ohne dabei die Würde des Alten zu verringern“, steht sinnbildlich für die architektonische Situation des baulichen Ensembles der St.-Brictius-Kirche.

Das seit dem Nachkriegsneubau der St.-Brictius-Kirche (1961-1963) bestehende Ensemble aus romanischem Kirchturm und benachbarter moderner Saalkirche geht auf einen ersten romanischen Vorgängerbau aus dem frühen 13. Jahrhundert zurück. Die etwa 800-jährige Geschichte des Kirchenbaus am Standort der St.-Brictius-Kirche ist von baulichen Erweiterungen und mehrfachen Rück- und Neubauten des Bestandes geprägt.

Der ersten dokumentarisch belegbaren einschiffigen Saalkirche aus dem frühen 13. Jahrhundert ging vermutlich ein Vorgängerbau aus dem 9. Jahrhundert voraus. Der bis heute als freistehender Solitär erhaltene romanische Kirchturm mit Knickhelm erinnert an den Kirchenbau aus dem 13. Jahrhundert. Dieser erwies sich trotz einer zu Beginn des 19. Jahrhunderts erfolgten Erweiterung um ein südliches Seitenschiff als zu klein, sodass im Jahr 1886 der Rückbau des romanischen Baus beschlossen wurde. Der prägnante Kirchturm wurde erhalten und ergänzte den anschließend errichteten Neubau einer dreischiffigen Backsteinbasilika im neoromanischen Stil.

Nach der nur knapp 80-jährigen Zeitdauer ihres Bestehens wurde die neoromanische Basilika bereits 1963 von dem heute erlebbaren Kirchenbau der Nachkriegsmoderne nach Plänen Karl Bands ersetzt. Die moderne St.-Brictius-Kirche greift den schematischen Aufbau einer Basilika auf, fasst diese jedoch unter einem in sich mehrfach gefalteten Satteldach als Großform zusammen. Das Kupferdach und die markante Deckenuntersicht im Inneren der Kirche bilden gemeinsam mit den aus der Dachform resultierenden Giebeln und rautenförmigen Kirchenfenstern der Seitenwände das Hauptmotiv des Entwurfs.

Die Grundrissform eines gleichschenkligen Trapezes wird an beiden Stirnseiten jeweils mittig durch eine halbrunde, bis zum Dachabschluss durchgängigen Apsis aus Backstein-Mauerwerk durchbrochen. Diese Apsiden erzeugen in der äußeren Gestalt sowohl durch ihre gestreckte Form als auch durch ihre farbliche Betonung des unverputzten Mauerwerks eine turmähnliche Wirkung, die die Mittelachse des Bauwerks überhöht darstellt. Die turmähnliche Wirkung korrespondiert formal und gestalterisch mit dem nebenstehenden Kirchturm aus dem 13. Jahrhundert.

Innenräumlich definiert das freitragende holzverkleidete Deckenfaltwerk der Kirche die Raumwahrnehmung des großen, einteiligen Kirchenraums. Wie auch in der Außengestaltung kontrastieren die verputzten und weiß gestrichenen Wände mit den in Sichtmauerwerk belassenen Apsiden.

Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 16.11.2023

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