An St. Josef 1, 41515 Grevenbroich
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1957 - 1959
- keine Angabe -
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Objektanzahl: 2525
41515 Grevenbroich
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Die stark von der metallverarbeitenden Industrie geprägte Grevenbroicher Südstadt wurde hauptsächlich nach dem Krieg errichtet. Am südlichen Rand baute man in den 1950er Jahren das Katholische Dreieck – das katholische Pfarrzentrum St. Joseph, daneben den katholischen Kindergarten und gegenüber die katholische Volksschule.
Der Kölner Katholik Gottfried Böhm errichtete für die Gemeinde auf freiem Grundstück ein modernes Pfarrzentrum, das sich deutlich von der alten katholischen Kirche in der Innenstadt abhebt. Böhm entwarf die moderne Sakralanlage wie ein geschlossenes Quartier, ohne dabei Rücksicht auf die umliegenden Gebäude üben zu müssen.
Er wählte für die verschiedenen Teile der rechteckigen Anlage zwar den gleichen hellbraunen Grundton, griff aber auf verschiedene Baustoffe zurück: Für das umfriedende Mauerwerk wählte er eine Natursteinoptik, für den Campanile Sichtbeton, für das Kirchengebäude Betonstein, für die Hofseite der Pfarrbibliothek eine durchgehende Glasfront und für die Taufkapelle kombinierte er die Glasfront des Innenraums mit einer Metalllegierung für den spitzen Konus. Aber auch in formaler Hinsicht ist das Sakralensemble äußerst differenziert: Am seitlich gelegenen Haupteingang finden sich die horizontalen Baukörper der Pfarrbibliothek sowie der Pfarrwohnung. Zu den markanten vertikalen Elementen gehört die als grüner Kegel gestaltete, prachtvolle Taufkapelle, die wie ein Annex in den Hof hineinragt. Besonders augenfällig ist der rechteckige, schlanke Glockenturm, dessen Leichtigkeit Böhm hervorhob, indem er die Betonstruktur im oberen Bereich perforierte.
Das Kirchenschiff sticht von außen vor allem durch das flache Tonnengewölbe hervor, während im Innern die rhythmische Reihung der kleinen, eckigen Obergadenfenster dominiert. In gut katholischer Tradition durfte auch eine intensive farbliche Gestaltung nicht fehlen, für die der Künstler Helmut Lang mit Mosaiken in der achteckigen Taufkapelle und der hofseitigen Kirchenfassade sorgte.
Autor*in: Dr. Klaus Englert / Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 08.03.2023
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Kategorien:
Architektur » Öffentliche Gebäude » Sakralbauten