© Foto: Käthe und Bernd Limburg; Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Schloss Hülchrath 1, 41516 Grevenbroich
Legende für Merkmale
Objekt hat Auszeichnung
Objekt ist denkmalgeschützt
Objekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet
Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert
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12. Jh. / 14. Jh. / 20. Jh.
- keine Angabe -
Kölner Erzbischof Heinrich II. von Virneburg
(Ausbau zur Landesburg im 14. Jh.)
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Objektanzahl: 2516
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Das heutige Schloss Hülchrath ist eine ehemalige kurkölnische Landesburg im Grevenbroicher Ortsteil Hülchrath. Die wasserschlossähnliche Burganlage, deren bauliche Ursprünge bis in das 12. Jahrhundert zurückreichen, weist aufgrund der zahlreichen Überformungen der Bausubstanz vielfältige baugeschichtliche Stilelemente auf.
Die zweigeteilte Burganlage besteht aus einer erhöhten Hauptburg, dem heutigen Schloss und einer nordöstlich vorgelagerten Vorburg. Die Hauptburg folgt dem Grundriss einer mittelalterlichen Motte, einem hölzernen Wehrturm auf einer künstlich angelegten Erhebung. Der Mottenhügel und der umlaufende Graben sind heute noch erkennbar und in die freiraumplanerische Gestaltung integriert. Die Gräben erfüllen jedoch nicht mehr die Funktion eines geschlossenen Systems, sondern entsprechen großzügigen Teichanlagen.
Der Mottenhügel wurde im 13. Jahrhundert mit einer polygonalen Ringmauer umgeben, die drei Türme aufwies. im ersten Viertel des 14. Jahrhunderts wurde sie im gotischen Stil umfassend ausgebaut und als Wehranlage befestigt. Zu den umfangreichen Erweiterungen um die Jahrhundertwende zwischen dem 14. und 15. Jahrhundert gehörten unter anderem der neu errichtete Palas an der südlichen Ringmauer sowie die Erhöhung der Wehranlagen. Zudem wurde der Grundstein für die heutige Vorburg einschließlich der Wirtschaftsgebäude und Toranlage gelegt. Diese waren von der Hauptburg durch einen Wassergraben getrennt und durch einen vorgelagerten, zweiten Wassergraben gesichert. Die gesamte Burganlage ist gekennzeichnet durch einen stetigen baulichen Wandel und weist Epochenmerkmale der Gotik, der Rennaissance, des Barocks und des Historismus auf. Viele der baugeschichtlichen Stilmittel der zeittypischen Veränderungen und Anpassungen sind in der letzten umfangreichen Umbauphase zu Beginn des 20. Jahrhunderts überformt worden. Die zum damaligen Zeitpunkt ruinöse Burganlage wurde in ihrer heute erlebbaren Form im historistischen Stil romantisierend instandgesetzt und wiederaufgebaut.
Die heutige Verbindung zwischen Haupt- und Vorburg erfolgt über einen brückenartigen Erdwall, der über die Senke des heute trockengelegten Wassergrabens vermittelt. Die zweigeschossige Vorburg, dorfseitig erreichbar über eine Bogenbrücke aus Backstein, besteht aus drei Gebäudeteilen mit schiefergedeckten Satteldächern und der zentralen Toranlage mit Treppengiebel.
Der markanteste Bauteil des Schlosses Hülchrath ist der 64 Meter hohe Torturm an der Nordseite, der nicht nur eine wehrtechnische, sondern auch eine machtsymbolische Funktion der kurkölnischen Landesfürsten erfüllte. Das oberste Stockwerk des Turms verfügt über einen vorkragenden Wehrgang mit fünfeckigen Scharwachttürmen.
Heute befindet sich die gesamte Anlage in Privatbesitz und wird hauptsächlich als Veranstaltungsort genutzt. Das Schloss Hülchrath steht unter Denkmalschutz und wurde 1985 in die Liste der Baudenkmäler der Stadt Grevenbroich aufgenommen.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 06.02.2024
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Kategorien:
Architektur » Öffentliche Gebäude » Schlösser/Burgen/Stadtbefestigungen