Markt, 45721 Haltern am See
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1874-85
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Objektanzahl: 2525
45721 Haltern am See
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Die katholische Pfarrkirche St. Sixtus befindet sich inmitten des historischen Stadtkerns von Haltern am See und bildet die südliche Begrenzung des Marktplatzes. Die neugotische Hallenkirche aus Backstein wurde in den Jahren 1874 bis 1885 nach Plänen von August Hanemann errichtet.
Die Geschichte von St. Sixtus reicht jedoch deutlich weiter zurück. Wohl bereits im 9. Jahrhundert wurde die Pfarrei gegründet, womit sie zu den Urpfarreien des 804 entstandenen Bistums Münster zählt. Drei Vorgängerbauten gehen der heutigen Kirche voraus. Als erster lässt sich ein vorromanischer Steinbau belegen, der wohl im 11. Jahrhundert einem romanischen Bau wich. Anschließend wurde dieser zugunsten einer gotischen Hallenkirche aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts aufgegeben. Lediglich der romanische Turm blieb zunächst erhalten. Im 19. Jahrhundert genügte dieser Bau jedoch nicht mehr den räumlichen Bedürfnissen der wachsenden Gemeinde, sodass der Abbruch des historischen Sakralbaus beschlossen wurde. Die Ausrichtung der neuen Kirche mit dem Chor Richtung Süden war den gegebenen Grundstücksverhältnissen geschuldet.
Es handelt sich bei St. Sixtus um eine dreischiffige Hallenkirche mit einem 80 Meter hohen Kirchturm im Norden, einem Querschiff und einem Staffelchor mit 5/8-Schluss. Der Kirchturm, der durch einen spitzen Helm mit vier kleineren Eckhelmen abgeschlossen wird, erstreckt sich über drei Geschosse und wird durch gestufte Strebepfeiler sowie Spitzbogenblenden gegliedert. Betreten wird St. Sixtus durch das Nordportal mit Maßwerktympanon, dessen Gewände tief in den Baukörper des Turms einschneidet. Der kreuzgratgewölbte Innenraum mit massigen, mehrfach gestuften Pfeilern ist in vier Langhaus-Joche unterteilt, von denen das südlichste eine quadratische Vierung bildet. Dahinter befindet sich die Chorapsis mit den beiden flach abschließenden Nebenchören.
Mit dem Halterner Kreuz verfügt St. Sixtus über ein bedeutendes Ausstattungsstück, das über Jahrhunderte Anziehungspunkt für Pilger war. Laut einer Legende wurde das Kruzifix gefunden, als es auf der Lippe gegen den Strom schwamm. Das gotische Gabelkreuz wurde aus Eichenholz um 1330 bis 1340 gefertigt und ist rheinischen Ursprungs.
Darüber hinaus gehört ein geschnitztes Altarretabel aus Antwerpen zur Kirchenausstattung, das auf den Anfang des 16. Jahrhunderts datiert wird und die Passion und Jugend Christi darstellt. Gesprenge und Predella stammen aus dem Jahr 1887, während die Flügel 1914 von Heinrich Lamers geschaffen wurden. Zudem befindet sich in der Kirche ein Steinepitaph für Wilhelm Anton Goswin von Galen aus dem Jahr 1710, der Johann Wilhelm Gröninger zugeschrieben wird. Zur neugotischen Ausstattung gehören unter anderem der Marienaltar mit Pietà, der Taufstein, die Holzkanzel mit Darstellungen des lehrenden Christus, die Figuren der Apostel und Kirchenväter, die Beichtstühle sowie das Chor- und Laiengestühl.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 12.11.2019
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Architektur » Öffentliche Gebäude » Sakralbauten