Stiftsruine "Kleine Marienkirche" Lippstadt

Wand mit gotischen Maßwerkfenstern

Überreste einer Wand

Ruine des Chors

Überreste eines Bündelpfeilers

Stiftsruine "Kleine Marienkirche" Lippstadt

Stiftstr. 16/18, 59555 Lippstadt

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denkmalgeschütztes Objekt

1185

Gotik

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Stiftsruine "Kleine Marienkirche" Lippstadt

Die frühgotische Hallenkirche „Kleine Marienkirche“ wurde im 12. Jahrhundert erbaut und als Augustinerinnenkloster gegründet. Seit dem 16. Jahrhundert wurde das Kloster zu einem freiwilligen adligen Damenstift umfunktioniert bevor es 1819 zu einer Ruine verfiel.
Die Ruine liegt inmitten der parkähnlichen Stiftsfreiheit. Der Grünraum hat über die Jahre die Ruine ganz durchdrungen, so dass der Bewuchs inzwischen auch innerhalb des Bauwerks zu sehen ist.
Trotz der überwiegend gotischen Elemente wie den Strebepfeilern, den Maßwerkfenstern und den ehemaligen Kreutzrippengewölben, lassen sich auch noch einige romanische Elemente, wie die Rundbogenfenster im Westbau erkennen.
Die Seitenschiffe der ehemaligen Hallenkirche wurden von zwei Osttürmen flankiert und endeten im kurzen polygonalen Chor, der aus dem 13. Jahrhundert stammte und somit das jüngste Element der Kirche war.
Außerdem sind von der aus Sandstein gebauten Kirche der Altar und einige Grabsteine erhalten. Teile der Kirchenruine sind im Lapidarium Lippstadt ausgestellt und zu besichtigen.

Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 27.07.2009

Objektkommentare

1 Kommentar / Kommentar verfassen

Ulrich Lamm schrieb am 09.11.2021 um 22:07
Ich störe mich an dem Eingangswort 'Trotz …': In dem hochmittelalterlichen Bauboom, in dem auch diese Kirche errichtet wurde, gab es eine stürmische Stilentwicklung, während die Bauzeiten sich oft auf Jahrzehnte streckten. Daher war es normal, wenn eine Kirche – wie auch diese – romanisch begonnen, frühgotisch weitergebaut, schließlich mit hochgotischen Bauteilen vollendet wurde. Irgendwann fand man alte Gebäudeteile altmodisch, oder ersetzte sie durch geräumigere. Chöre sollten Platz für ausufernde Zeremonien bieten, Kirchenschiffe für die Bevölkerungszunahme der Gemeinden. Zudem baute man oft ohne genauen Plan, und genaue statische Berechnungen gab es noch gar nicht. Daher ist so manches Bauwerk teilweise eingestürzt, manchmal schon als Neubau, manchmal nach Jahrhunderten. Der Ersatz sollte stabiler werden als der Problembau, musste sich also von dem eingestürzten unterscheiden. Aber auch nach Bränden ersetze man meist nicht originalgetreu, sondern lieber nach der neuesten Mode. Hier bei der Lippstädter Stiftkirche ist der Nonnenchor eindeutig der älteste Teil, aber in seiner Funktion ungewöhnlich; normalerweise verfolgten die Nonnen von einer Westempore aus die im Ostchor von Priestern gehaltene Messe. Und die Stilverteilung der Fenster der Halle irritiert: Das südliche Ostfenster ist romanisch. Die Fenster der Südwand werden nach Westen Schritt für Schritt moderner, aber an der Nordwand erscheint das westlichste Joch wieder sehr altertümlich.

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