Straßenperspektive aus Blickrichtung Kirchplatz

Straßenansicht aus Blickrichtung Kirchplatz

Straßenperspektive aus Blickrichtung Kirchplatz

Seitenansicht

Straßenperspektive mit Vorplatz

Umbau und Sanierung Altes Zollhaus Senden (eh. Haus Palz)

Münsterstraße 12, 48308 Senden

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IconObjekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet

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ausgezeichnetes Objekt denkmalgeschütztes Objekt

16. Jh. / 19. Jh. / 2019-2022

Gegenwart

Scholz Architekten
(Umbau und Sanierung)
Mensen + Zora Architekten Partnerschaft mbB, Münster

(Umbau und Sanierung)

Gemeinde Senden

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Umbau und Sanierung Altes Zollhaus Senden (eh. Haus Palz)

Das „Alte Zollhaus“ in Senden besitzt eine herausragende historische und ortsbildprägende Bedeutung. Als denkmalgeschütztes Fachwerkhaus aus dem späten 16. Jahrhundert ist es das älteste erhaltene Gebäude des Ortes und ein identitätsstiftendes Symbol für das baukulturelle Gedächtnis der Gemeinde. Die Sanierung und Umnutzung des Alten Zollhauses durch die Planungsbüros Mensen + Zora Architekten und Scholz Partner Architekten erfolgte in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege und unter Einbeziehung der Gemeinde.

Das Gebäude weist eine wechselvolle Nutzungsgeschichte auf, die sich in drei wesentliche Zeitschichten gliedern lässt. Ursprünglich als landwirtschaftlich genutztes Vierständerhaus mit Gaststättenbetrieb errichtet, wurde es im 19. Jahrhundert zu einem Bürgerhaus umgebaut. Der Umbau umfasste die Erneuerung der Westfassade, den Einbau der straßenseitigen Fensteröffnungen sowie die Umstrukturierung der Innenräume. Im 20. Jahrhundert wurde das Gebäude durch weitere kleinteilige Eingriffe erheblich verändert.

Die behutsame Sanierung der Planer*innen zielte darauf ab, die zurückliegenden Veränderungen zu entfernen und die ursprüngliche Raumstruktur wiederherzustellen. Gleichzeitig wurden die Innenräume an die Anforderungen eines modernen Begegnungszentrums angepasst, ohne den historischen Charakter des Hauses zu beeinträchtigen. Teile der rückgebauten Materialien wie Ziegelsteine und Hölzer wurden wiederverwendet und mit zeittypischen und nachhaltigen Materialien wie Lehmputz und Muschelkalkschlämme ergänzt. Die Kombination von alten Baustoffen mit historischer Materialästhetik und neuen Nutzungsmöglichkeiten verleihen dem Gebäude eine funktionale Nachhaltigkeit, die den gegenwärtigen Anforderungen an ein öffentliches Gebäude gerecht werden. Das Gebäude ist nach den Umbaumaßnahmen barrierefrei erschließbar, eine ergänzte außenliegende Treppe bildet einen weiteren Rettungsweg.

Das sanierte Alte Zollhaus dient heute als multifunktionales Zentrum, das von verschiedenen Vereinen und Akteur*innen der Gemeinde genutzt wird. Die Räume stehen sowohl für Beratungsangebote, Schulungen und Weiterbildungen zur Verfügung wie für kulturelle und gemeinschaftsfördernde Veranstaltungen. Diese duale Nutzung trägt dazu bei, das Gebäude sowohl sozial als auch kulturell in das Gemeindeleben einzubinden.

Das Zusammenspiel von Alt und Neu schafft ein stimmiges Gesamtbild, das die historische Bedeutung des denkmalgerecht sanierten Zollhauses bewahrt und zugleich die Anforderungen zeitgemäßer Nutzungsansprüche erfüllt.

Auszeichnungen:
Deutscher Sanierungspreis Holz 2021, Preisträger
Architekturpreis Münster-Münsterland 2023, Preisträger

Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 29.11.2024

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