Schiffahrter Damm 82/84, 48145 Münster
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2018-2020
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Objektanzahl: 2565
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Das ehemals leerstehende Backsteingebäude im Nordosten der Stadt Münster, das durch eine Hausbesetzung regionale Aufmerksamkeit erlangte, wurde von den Planer*innen des Münsteraner Architekturbüros Reinhard Martin umfassend saniert und baulich erweitert.
Der erhaltende Umbau zielte darauf ab, die Substanz des Altbaus weitgehend zu bewahren, während dieser gleichzeitig an aktuelle ökologische und baurechtliche Erfordernisse angepasst wurde. Ein wesentlicher Teil der Ziegelmauern und Holzbalkendecken wurde im Sinne der Nachhaltigkeit weiterverwendet.
Die ursprüngliche Backsteinfassade wurde größtenteils erhalten und in ein zeitgemäßes, architektonisch eigenständiges Ensemble integriert. Die unterschiedlichen Material- und Oberflächenqualitäten der alten und neuen Bauelemente reflektieren die verschiedenen Bauphasen und verleihen dem Gebäude eine einzigartige gestalterische Qualität. Die Planer*innen entschieden sich für einen erweiterten Anbau mit einer zeitgenössischen Ziegelfassade, die sich stilistisch an die benachbarten Gebäude anlehnt, aber zugleich eigenständig bleibt. Ein Staffelgeschoss mit einer Holzfassade verbindet den Alt- und Neubau.
Im Rahmen der Umbaumaßnahmen entstanden 16 moderne Wohnungen mit Flächen zwischen 62 und 86 Quadratmetern. Das Staffelgeschoss in Holzrahmenbauweise mit Lärchenfassade bildet das verbindende Element zwischen dem Altbau und dem Erweiterungsbau. Die erhaltenen Backsteinwände des historischen Teils wurden als Innenwände in die modernen Wohnungen integriert. Die Wohnungen sind so gestaltet, dass die Bereiche zur Straßenseite als zentrale multifunktionale Räume für Kochen und Essen dienen, während die Räume zur Gartenseite als lärmgeschützte Wohnräume vorgesehen sind. Alle Wohneinheiten verfügen über Loggien, die als geschützte Außenräume konzipiert sind, während die Erdgeschosswohnungen Zugang zu privaten Gärten haben.
Die Raumaufteilung ist so gestaffelt, dass eine direkte Sichtverbindung von der Straßenseite bis zu den Loggien auf der Gartenseite möglich ist, was den Wohnungen eine großzügige und lichtdurchflutete Anmutung verleiht. Alle Wohnungen sind barrierefrei und ermöglichen ein lebenslanges Wohnen. Trotz des hohen Anteils an Altbausubstanz konnten die aktuell gültigen Anforderungen an die Dämmung der Gebäudehülle und des Holzrahmenbaus erreicht werden. Die massiven Backsteinwände des Altbaus tragen durch ihre Fähigkeit zur Wärmespeicherung zur Regulierung des Raumklimas bei.
Trotz der umfassenden Eingriffe in die Bausubstanz fügt sich das entstandene Gebäudeensemble harmonisch in den städtebaulichen Kontext ein.
Auszeichnungen:
Fritz-Höger-Preis 2020 (Initiative Bauen mit Backstein – Zweischalige Wand Marketing e.V.), Winner Gold, Kategorie „Sanierung“
Erich-Mendelsohn-Preis 2023 für Backstein-Architektur
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 11.03.2025
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Kategorien:
Architektur » Wohnbauten » Mehrfamilienhäuser/Wohnsiedlungen