St.-Mauritz-Freiheit 22, 48145 Münster
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um 1070 / 2. Hälfte 12. Jh. (Turm) / 1476 (Chor) / 1859-61 (Langhaus) / 2008 (Sanierung)
Romanik
Gotik
Historismus
Gegenwart
Dipl. Ing. Wolfgang Ubbenhorst | Architekturbüro Ubbenhorst
(Innensanierung 2008)
Emil von Manger
(Entwurf Langhaus 19. Jh.)
- keine Angabe -
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Objektanzahl: 2516
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Die katholische Kirche St. Mauritz in Münster, ein lang gestreckter Baukörper aus Bruchstein, setzt sich aus Bauteilen aus unterschiedlichen Epochen zusammen: Die neuromanische Basilika verfügt über einen spätgotischen Chor zwischen romanischen Chorflankentürmen sowie einen romanischen Westturm mit einem vorgelagerten spätromanischen Vorbau, der sogenannten Erpho-Kapelle. Dabei ist die Baugeschichte nicht vollständig geklärt.
Die Kirche St. Mauritz ist die ehemalige Kirche des kurz nach 1064 gegründeten Kanonikerstifts (1811 aufgehoben) und wurde nach der Gründung des Stifts im Osten begonnen und wohl um 1070 weitgehend vollendet. In der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts wurde der Westturm errichtet; anschließend die Erpho-Kapelle mit dem Grab des Bischofs.
Den gotischen Chor weihte man im Jahr 1476. 1709 wurde die Turmhaube, nun ein barockes Haubendach mit Laterne, erneuert. Emil von Manger entwarf in den Jahren 1859-61 das basilikale Langhaus.
Der Gesamteindruck des Außenbaus von St. Mauritz wird maßgeblich durch die drei Türme bestimmt. Die Seitenschiffe sind mit Lisenen und Rundbogenfenstern gegliedert. Dabei ist der Obergaden zwischen Strebepfeilern mit gestaffelten Drillingsfenstern mit eingestellten Säulen ausgestattet. Den Chor stützen abgestufte Strebepfeiler, dazwischen sind hohe Fenster mit Fischblasenmaßwerk eingesetzt.
Die Chorflankentürme sind ungewöhnlich für die regionale Architektursprache: Die geschlossenen unteren Teile sind ungegliedert, die drei oberen Geschosse in Rundbogenfenstern geöffnet und neben den anschließenden Okuli sind Reliefs mit Heiligenfiguren angebracht.
In den unteren Geschossen ist auch der massive Westturm weitgehend schmucklos; seine beiden oberen Geschosse sind mit Lisenen und Friesen verziert und weisen zwei- und dreifache Schallarkaden auf.
Das Innere von St. Mauritz zeichnet sich durch eine stimmige Verbindung von spätgotischem Chor und neuromanischem Langhaus aus. Das fünfjochige Langhaus ist zwischen breiten Gurtbögen kreuzrippengewölbt, daran schließt sich das wenig höhere Chorgewölbe an. Im gewölbten Obergeschoss des Turms befindet sich die Orgelempore. Die schlichte Erpho-Kapelle ist mit einem Kreuzgratgewölbe und Maßwerkfenstern versehen. Die einheitlichen Architekturfassungen wurden 1970 in Anlehnung an die Ausmalung aus dem 19. Jahrhundert geschaffen.
Im Kirchenschatz hervorzuheben ist das sogenannte Erpho-Kreuz, ein vergoldetes Reliquien- und Vortragekreuz des Bischofs Erpho (1085-97) aus der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 04.05.2023
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Architektur » Öffentliche Gebäude » Sakralbauten