Ückendorferstraße 243, 45886 Gelsenkirchen
Legende für Merkmale
Objekt hat Auszeichnung
Objekt ist denkmalgeschützt
Objekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet
Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert
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1856-1860
Architekt Martin Kremmer
(Lüftergebäude 1925)
Architekt Fritz Schupp
(Lüftergebäude 1925)
- keine Angabe -
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Für Freunde der Malakowtürme ist die ehemalige Zeche Holland in Gelsenkirchen-Ückendorf ein besonderer Anziehungspunkt. Sie ist die einzige Schachtanlage im Ruhrgebiet mit zwei erhaltenen Türmen dieser Art. Zwischen ihnen steht das Maschinenhaus. Das Ensemble, das wie eine Burg auf den Besucher wirkt, stammt aus der ersten Gründungsphase des Ruhrbergbaus. 1856 wurde mit den Teufarbeiten begonnen, vier Jahre später mit der Kohleförderung.
Der gewinnträchtige Bergbau lockte damals auch zahlreiche ausländische Geldgeber ins Revier. In diesem Fall waren es Holländer, wie der Name der Zeche bereits verrät. Da die Rechtsform der Gewerkschaft im Ausland unbekannt war, gründeten die Holländer ihr Unternehmen als Aktiengesellschaft - eine Seltenheit für ein Bergbauunternehmen in dieser frühen Zeit.
Der Zeche Holland war eine über hundertjährige erfolgreiche Geschichte beschieden, die auf wirtschaftlicher Ebene von Verflechtungen mit anderen Gesellschaften, auf betrieblicher von Verbünden mit anderen Bergwerken geprägt war. Holland entwickelte sich zu einer Großschachtanlage; zwischen den Weltkriegen gehörten allein 15 Schächte zu dem Verbund. Wohl wurde auf der Gründungsanlage Holland 1/2 1926 die Förderung eingestellt, aber die Schächte weiter zur Seilfahrt benutzt. Gut hundert Jahre nach dem ersten Spatenstich kam dann auch für Holland 1/2 die Stilllegung.
Neben dem erwähnten Ensemble stehen noch das Werkstatt- und Maschinengebäude von 1885 und ein Lüftergebäude von 1925, letzteres entworfen von den Industriearchitekten Fritz Schupp und Martin Kremmer. Seit 2002 wurden die Anlagen der Zeche Holland Schacht I/II restauriert und umgebaut. Entstanden sind Wohn- und Bürogebäude sowie ein Restaurant und ein Weinhandel.
Auszeichnungen:
Westfälisch-Lippischer Preis für Denkmalpflege 2009 (Land NRW und Landschaftsverband Westfalen-Lippe), Anerkennung
Autor*in: Route der Industriekultur / Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 06.05.2024
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