Der sogenannte Backsteinexpressionismus entwickelte sich als architektonische Strömung etwa zeitgleich mit der des Bauhauses. Neben Norddeutschland war das Ruhrgebiet ein entscheidender Standort für diese neue Art zu bauen. So haben sich auch in Oberhausen mehrere Bauten aus den 1920er und 1930er Jahren erhalten, die den Backstein als zentrales Gestaltungsmerkmal der Fassade nutzen. Kennzeichen des Backsteinexpressionismus ist das gezielte Arrangieren der Ziegel in Mustern sowie das Verwenden von spitzen und kantigen architektonischen Elementen. Damit grenzt sich dieser zum Bauhaus ab, das auf Fassadendekor verzichtete.
Ein Beispiel für ein Gebäude des Backsteinexpressionismus in Oberhausen stellt das 1928 errichtete Bert-Brecht-Haus mit seiner markanten, gezackten Eingangsfassade dar. Als Dekor treten die Backsteine an einigen Stellen des Baus plastisch hervor und bilden dabei abstrakte Ornamente.
Dagegen steht das ehemalige Arbeitsamt aus dem Jahr 1929 den Prinzipien des Bauhauses näher, da hier die schmucklose und zum Teil abgerundete Fassade lediglich durch Fensterbänder gegliedert wird. Auch der Oberhausener Hauptbahnhof von 1930 ist in seinem Erscheinungsbild schlicht und funktional gestaltet.
Als wegweisend für die Architektur des Industriebaus gilt das nach Entwürfen von Peter Behrens in den Jahren 1921 bis 1925 entstandene Hauptlagerhaus der Gutehoffnungshütte.
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