© Foto: Klaus Nahr; Lizenz: CC BY SA 2,0
Dr-.C.-Otto-Straße 191, 44879 Bochum
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2017−2019
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Objektanzahl: 2516
44879 Bochum
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Das im Jahr 1977 eröffnete Eisenbahnmuseum im Bochumer Stadtteil Dahlhausen beherbergt historische Fahrzeuge und Exponate aus der Bahngeschichte, die den technischen Fortschritt des Bahnwesens dokumentieren. Die Sammlung gliedert sich in mehrere Gebäude und umfasst den teilweise historischen Baubestand eines Lokschuppens mit Drehscheibe, eines Wasserturms, einer Kohlenanlage und verschiedener Gleisanlagen.
Das von Max Dudler entworfene und im Jahr 2019 fertiggestellte Empfangsgebäude des Museums, ein skulptural modernistischer Ziegelbau mit einem markanten turmartigen Eingangsportal, integriert sich in die umliegende industriell geprägte Bebauung der Bahnanlagen. In unmittelbarer Nähe befinden sich das Deutsche Bergbau-Museum und das Gelände der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Zeche Zollverein. Das Eisenbahnmuseum ergänzt diese thematisch und verkörpert die Geschichte von Bergbau und Industrie in Abhängigkeit der Entwicklung des Bahnwesens.
Der eingeschossige Ziegelbau fügt sich als skulpturales Element in das Museumsgelände ein und bildet mit dem vorgelagerten Museumsbahnsteig eine dynamische Einheit, die die Form der umgebenden Gleisanlagen aufgreift. Der Neubau des Empfangsgebäudes ist Teil einer strategischen Neuausrichtung des Museums, um dessen Attraktivität und Präsentationsmöglichkeiten zu verbessern. Der Architekt Max Dudler konzeptionierte das Gebäude als modernes Labor, das durch seine zahlreichen Exponate sowohl die Erfolgsgeschichte der Eisenbahn als auch die historische Identität der Region vermittelt. Gleichzeitig soll der Neubau auch ein architektonisches Symbol für eine nachhaltige Zukunft der Eisenbahn darstellen.
Das Gebäude zeichnet sich durch die einheitliche Verwendung von Beton, Stahl und Klinker aus, die als beständige und regionaltypische Baustoffe die historische Industriearchitektur reflektieren und in zeitgenössischer Form weiterführen. Der monolithisch wirkende Turm des Gebäudes dient sowohl als offenes Foyer, als auch als weithin sichtbares Signal und Adressbildung des Eisenbahnmuseums. Das Eingangsportal vermittelt in den schmalen, langgestreckten Museumsraum, der sich durch ein großes Fenster am Ende des Ganges zu den Gleisen öffnet und formal die Linearität der Bahngleise aufgreift. Ursprünglich als begehbarer Aussichtsturm geplant, wurde der Turm des Eingangsportals aus Kostengründen als nicht begehbarer Schacht realisiert.
Im Inneren verleiht roher Sichtbeton dem Raum einen gleichzeitig minimalistischen und beständigen Charakter, die offen verlegte technische Infrastruktur unterstreicht den industriellen Kontext. Alle eingebauten Möbel sind aus Eiche gefertigt und erinnern an alte Bahnschwellen, wodurch die Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart geschlagen wird.
Auszeichnungen:
Architekturpreis Bochum 2020 (BDA), Auszeichnung
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 17.07.2024
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Kategorien:
Architektur » Öffentliche Gebäude » Kulturbauten (Kino, Theater, Museen)