Twistedener Str. 140, 47623 Kevelaer
2020
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Der niederrheinische Wallfahrtsort Kevelaer, ein bekannter Erholungsort nahe der niederländischen Grenze, verbindet Tradition mit Gesundheit. Seit 1642 stellt Kevelaer einen der bedeutendsten Wallfahrtsorte in Deutschland dar. Mit der jüngsten Erweiterung durch den Solegarten St. Jakob, der im Rahmen eines EU-geförderten Projekts errichtet wurde, wurde ein zusätzlicher Anziehungspunkt für Pilger und Touristen geschaffen.
Der Solegarten St. Jakob bietet ein natürliches Erholungserlebnis, das durch die solehaltige Luft in der Umgebung des Gradierwerks geprägt wird. Die salzhaltige Luft entsteht durch Sole, die aus einer jodhaltigen Heilquelle in über 500 Metern Tiefe gewonnen wird und im Gradierwerk über Schwarzdornwände abtropft. Die begehbare Konstruktion des Gradierwerks als Kombination aus architektonischer Gestaltung und gesundheitsfördernden Eigenschaften macht den Solegarten zu einem attraktiven Ziel für Pilgerreisende.
Das vom Recklinghausener Planungsbüro quadrat + entworfene Neubauvorhaben des Empfangsgebäudes im Solegarten Kevelaer zeichnet sich durch eine minimalistische Architektursprache aus, die eine klare räumliche Orientierung für die Besucher*innen des Wallfahrtsortes bietet. Der Baukörper, der sich durch eine geometrisch klare Formensprache definiert, öffnet sich in Richtung des benachbarten Gradierwerks und steht in einem bewussten gestalterischen Gegensatz zu dessen Form und Materialität. Diese Kontrastierung erzeugt eine architektonische Spannung, die dem Neubau eine eigenständige Präsenz verleiht, ohne die visuelle Dominanz des Umfelds zu beeinträchtigen.
Das neue Empfangsgebäude bildet den zentralen Zugang zum Solegarten und erfüllt dabei die Funktion der sichtbaren Adressbildung und des Durchgangs zum Gradierwerk. Die Architekt*innen entschieden sich für beständige Materialien wie Sichtbeton, Glas und Lärchenholz, die dem Baukörper eine zurückhaltende Präsenz bei gleichzeitiger struktureller Eigenständigkeit verleihen. In der Kombination der Materialien entsteht eine Differenzierung zwischen den offenen und geschlossenen Bereichen des Gebäudes, die bereits aus der Ferne die torähnliche räumliche Funktion erkennbar macht.
Der außenliegende Eingangsbereich, eingerahmt durch eine Wand- und Dachscheibe aus Sichtbeton, wird durch eine kreisrunde Dachöffnung ergänzt, unter der ein Baum positioniert ist. Im Inneren des Gebäudes befindet sich ein natürlich belichtetes Informationszentrum. Die nicht-verglasten Fassadenbereiche des Informationszentrums sind mit Lärchenholz verkleidet und beinhalten die funktionalen Nebenräume wie Technik- und Sanitäranlagen. Die Materialwahl aus Sichtbeton, Glas und Holz schafft eine Balance zwischen Transparenz und Geschlossenheit.
Das architektonische Konzept setzt auf klare, reduzierte Formen, die durch die Materialwahl unterstützt werden und auf die bauliche Beziehung zwischen den verschiedenen architektonischen Elementen des Solegartens verweisen.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 05.12.2024
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Kategorien:
Architektur » Gewerbebauten » Verwaltungs-/Bürogebäude