Hauptstraße 90, 41236 Mönchengladbach
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1899-1902
Architekt Prof. Johannes Otzen
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Objektanzahl: 2515
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40212 Düsseldorf
Zwischen 1899 und 1902 wird am Nordostrand des Rheydter Marktplatzes die evangelische Hauptkirche erbaut. Sie nimmt den Platz des 1632 in protestantisch-reformierte Nutzung übergegangenen, spätgotischen Vorgängerbaus ein, der 1899 mit Erlaubnis des Provinzialkonservators Paul Clemen abgebrochenen wird. Architekt der neuen, im historistischen Stil erbauten Kirche ist der Berliner Professor Johannes Otzen, die Bauleitung liegt in Händen von Wilhelm Maack. Der Entwurf folgt konsequent dem „Wiesbadener Programm“ und stellt den Kirchenraum als „Versammlungshaus der feiernden Gemeinde“ in den Mittelpunkt.
Die Kirche entsteht als monumentaler, in neoromanischen Formen konzipierter Werksteinbau über kreuzförmigem Grundriss. Die lebhafte Gliederung des Außenmauerwerks aus hellem Kordeler Sandstein für Architekturgliederungen, „Grauwacke“ für die Wandflächen und Basaltlava für die Sockel kontrastiert mit den bewegten Großformen unter steilen Dächern. Rosettenfenster, Rundbogenfenster und Galerien prägen das äußere Erscheinungsbild. An der Nordwestseite ist der Hauptturm unter steilem Turmhelm mit hoher Nadelspitze dem Schiff seitlich beigestellt. In ihm ist das Hauptportal angeordnet. An der Südwestseite steht der kleinere Hahnenturm mit zweitem Zugang. Im Osten schließt die von einem Umgang und zwei Flankentürmen gerahmte Halbrundapsis das Kirchenschiff und leitet in die polygonale Sakristei über. Das breite Querschiff springt wenig vor die Außenfassaden vor. Anstelle der ursprünglichen Schieferdächer ist die Kirche heute in Kupfer eingedeckt.
Das Innere öffnet sich zu einem Zentralraum. Emporen sind im Querschiff und an der Westseite - hier findet auch die bemerkenswerte Sauer-Orgel Aufstellung - angeordnet. Zentral in der Apsis steht in einer Bogennische der Kanzelaltar. Von allen der 1.300 Plätze aus ist der Prediger gut zu sehen und zu verstehen. Ein Umgang leitet in die Taufkapelle über, von wo aus man zur Sakristei gelangt. Die originale, von Otto F. Berg aus Berlin in Kalkkaseintechnik ausgeführte Innenausmalung, überwiegend Pflanzenmotive mit religiösem Symbolgehalt, wird nach Kriegsschäden zugunsten eines purifizierenden Anstrichs in den 1960er Jahren aufgegeben. Erst zum hundertjährigen Jubiläum wird die historistische Ausmalung freigelegt bzw. umfassend ergänzt. Seither bietet der Innenraum in seiner aufwändigen, die Architektur unterstützenden Fassung eine beeindruckende, harmonische Einheit.
Autor*in: Dr. Karl-Heinz Schumacher
Zuletzt geändert am 15.01.2008
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Kategorien:
Architektur » Öffentliche Gebäude » Sakralbauten