Falkenhof in Rheine

Tiefe Str. 22, 48431 Rheine

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denkmalgeschütztes Objekt Dieses Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert.

16-18. Jh. / 2004 (Sanierung)

Gegenwart
Barock

PFEIFFER · ELLERMANN · PRECKEL GmbH
(Sanierung)

Stadt Rheine

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Falkenhof in Rheine

Der Falkenhof in Rheine, heute als Museum für Stadtgeschichte genutzt, ist eine ehemalige fränkische Hofanlage, die Kaiser Ludwig der Fromme der Abtei Herford schenkte. Über Jahrhunderte hinweg blieb das Gut im Besitz des Klosters und wurde als Lehen an adelige Familien verpachtet.

Der Falkenhof, dessen Bezeichnung sich auf den Pächter von Valke zurückführen lässt, der 1371 den Hof bezog, wuchs während des 16. bis 18. Jahrhunderts aus mehreren Bauteilen aus geschlemmtem Mischmauerwerk zusammen. Die Baugruppe setzt sich aus drei Flügeln und einem abgesetzten Torhaus aus dem Jahr 1532 auf dem Thieberg, das aus dem karolingischen Königshof hervorgegangen ist, zusammen.

Das Haupthaus, der heutige Mitteltrakt, wurde 1535/36 errichtet. 1547 wurde ein unterkellerter Ostflügel als Küchentrakt angefügt, der 1576 aufgestockt und im Jahr 1612 durch einen Anbau im Winkel mit den Haupthaus verbunden, 1949 allerdings wieder abgerissen wurde. Um 1870 wurde ein eingeschossiger Anbau an den Ostflügel angefügt. Der Westflügel wurde nach dem Stadtbrand ab 1759 erbaut und 1862 instand gesetzt; zu betreten ist er über ein Portal am Mitteltrakt mit einer zweiarmigen Treppe.

In den Jahren 1947-49 und 2002-04 wurden durchgreifende Umbau- und Instandsetzungsarbeiten durchgeführt, dabei wurden unterirdische Gänge bisher unbestimmter Funktion entdeckt.

Das Haupthaus mit seinem hohen Kellersockel ist mit einem, mit Fialen besetzten Dreistaffelgiebel versehen. Das Portal ziert das Wappen der Familie von Morrien, die seit 1521 den Falkenhof gepachtet hatte und unter denen der Hof zu seiner größten Blüte gelangen sollte. Im Obergeschoss befindet sich ein repräsentativer Saal mit zwei Kaminen (der aufwendige östliche Kamin stammt von Bernd Meyering, um 1680/90) und einer bemalten Eichenholz-Balkendecke; die Ausmalung ist wohl um 1620 entstanden und stellt die Personifikationen der Tugenden dar.

Im Innenhof der Anlage steht ein Brunnenhaus (1667) mit einer, von Säulen getragenen Haube, in der sich ein Taubenschlag befindet. Das zweigeschossige Torhaus ist Wappen der Familien von Morrien und Valke versehen. Im Obergeschoss ist eine sogenannte Pieperie (Pfeiferei) untergebracht.

Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 22.04.2015

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