Ziegeleistraße, Wenschtstraße , 57078 Siegen
Legende für Merkmale
Objekt hat Auszeichnung
Objekt ist denkmalgeschützt
Objekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet
Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert
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1954-1960
Aloys Sonntag
(Kath. Kirche St. Maria Immaculata)
Dipl.-Ing. Volke
(Freiraumplanung)
Karl Brunne
(Städtebau, Hochbau)
Helmut Erdle
(Städtebau, Hochbau)
Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft des Amtes Weidenau Siedlergemeinschaft Wenscht Stahlwerke Südwestfalen - Dr. Erich Dudziak
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Die Stahlwerke Südwestfalen AG ließ in den 1950er Jahren unter der Leitung des Arbeitsdirektors Dr. Erich Dudziak aufgrund von allgemeinem Wohnungsmangel in den Nachkriegsjahren die Siedlung Wenscht in Siegen-Geisweid bauen.
Die Gartenstadt Vordere Wenscht ist als letzter Abschnitt der Gesamtsiedlung Wenscht zwischen 1955 und 1960 errichtet worden. Die Siedlungsbereiche Hintere Wenscht (ab 1950) und Obere Wenscht (ab 1952) wurden in zwei früheren Bauabschnitten fertig gestellt.
Die Gartenstadt Vordere Wenscht wurde durch die Architekten Helmut Erdle aus Stuttgart und Karl Brunne aus Unna-Hemmerde mit gartenstadttypischen Konzeptideen als aufgelockerte, funktional gegliederte und stark durchgrünte Siedlung entwickelt.
Das Areal ist geprägt durch das tief eingeschnittene und in Nordost-Südwest-Richtung verlaufende Albichtal. Die Talsohle, die von der Wenschtstraße und dem Albichweg begrenzt wird, wurde von Bebauung vollständig freigehalten und als öffentliche Grünfläche entwickelt. Durch einen Spielplatz am nördlichen und einem Schwanenteich am südlichen Abschluss wird dieser neu entstandene „Anger“ eingefasst.
Die Bebauung der sanft ansteigenden Hänge entlang des Tals besteht aus gestaffelt angeordneten Reihen- und Laubenganghäusern mit Abwandlungen in den Grundrisstypen. Die Laubenganghäuser sind dreigeschossig und weisen pro Stockwerk fünf Wohnungen von jeweils 54 m² Wohnfläche auf. Alle Wohnungen sind mit einem Balkon zur Südseite ausgestattet, der mit seinem trapezförmigen Grundriss ein wichtiges Gestaltungsmerkmal der Siedlung darstellt.
Die Erschließung erfolgt ohne Kreuzungen und ohne Durchgangsverkehr innerhalb der Wohnbereiche.
Neben der städtebaulichen und freiraumplanerischen Konzeption innerhalb der Gartenstadtsiedlung spielt die Objektkunst eine besondere Rolle. Durch zahlreiche Skulpturen und Fassadengestaltungen von namhaften Künstlern wird die Vordere Wenscht optisch aufgewertet.
Durch Fördergelder des sozialen Wohnungsbaus für vorbildliche Lösungen zur Schaffung moderner Wohngebiete entstanden im Vorderen Wenscht insgesamt 220 Eigenheime, 310 Mietwohnungen, 20 Wohnungen in einem Geschäftsgebiet und 60 Wohneinheiten in einem Ledigenheim sowie Läden, Post und Apotheke, die evangelische Wenschtkirche und die katholische Kirche St. Maria Immaculata mit Kindergärten und Jugendräumen.
Anfang 2009 wurde eine Gestaltungssatzung der Stadt Siegen für die Gartenstadt Vordere Wenscht (wie auch für die Siedlungsbereiche Hintere und Obere Wenscht) verabschiedet, um die städtebaulichen Geschlossenheit und Eigenart der Siedlung mit dem einzigartigen Zusammenspiel zwischen privaten und öffentlichen Gebäuden, Straßenzügen, Grünanlagen und Kunstobjekten zu bewahren.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 30.08.2022
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