Adolf-Reichwein-Straße 2, 57076 Siegen
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1970er / 2016-2020 (Sanierung und Modernisierung)
Nattler Architekten
(Sanierung und Modernisierung 2020)
Zentrale Planungsstelle zur Rationalisierung von Landesbauten NW (ZPL)
(Ursprungsbau 1970er)
BLB Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW Niederlassung Dortmund
(Sanierung und Modernisierung 2020)
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57072 Siegen
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45279 Essen
47057 Duisburg
Der Adolf-Reichwein-Campus der Universität Siegen ist deutlich von den Bildungsreformen der 1960er und 1970er Jahre geprägt. Auf dem Haardter Berg erstreckt sich der spätmoderne Gebäudekomplex mit seiner terrassierten Struktur und einer Mischung aus skulpturalem und modularem Design. Die auffälligen Farben, Wartungsbalkone und großen Metallröhren im Inneren verliehen ihm eine Anmutung von Hightech-Architektur.
Die Universität Siegen entstand 1972 als Gesamthochschule, eine Initiative des damaligen nordrhein-westfälischen Wissenschaftsministers Johannes Rau. Die Zentrale Planungsstelle zur Rationalisierung von Landesbauten (ZPL) in NRW entwickelte ein modulares Planungssystem unter dem Titel „NRW 75“, das private Architekturbüros vor Ort anpassten. In Siegen waren Fritz Eller, Erich Schneider-Wessling und Eckhard Gerber beteiligt, wobei der letzte Bauabschnitt 1979 abgeschlossen wurde.
Neben dem Campus in Siegen wurden seinerzeit an fünf weiteren Hochschulstandorten mehrere Bauten auf Basis dieses von der ZPL entwickelten Planungssystems errichtet: Gebäude der Gesamthochschule Essen, Bauten auf dem Campus Deutz der FH Köln (heute TH) und dem Campus Melaten in Aachen (Physikzentrum), Gebäude der TU Dortmund (Mathematikhochhaus, Chemie- und Physikgebäude) und des Campus Duisburg der Universität Duisburg-Essen (Gebäude LE und Bibliothek).
Zwischen 2016 und 2020 sanierten Nattler Architekten aus Essen die Anlage umfassend. Im Zuge der Modernisierung reduzierte das Architekturbüro die Architektur des Komplexes auf das Wesentliche. Die markanten Balkone und das blaue Farbschema wichen fast weißen Alupaneelen, die farblich zum jüngeren Rektoratsgebäude passen. Die Sanierung umfasste u. a. auch die Entkernung und Erneuerung aller technischen Anlagen sowie eine Asbestsanierung.
Die Sanierung beinhaltete auch eine Neuorganisation des Campus, einschließlich Mensa und Universitätsbibliothek. Die Neugestaltung der Universitätsbibliothek erfolgte dabei unter Beteiligung von Michaelis Szenografie aus Münster.
Neue Brücken verkürzen die Wege und das Foyer wurde funktional verbessert. Der lichte Charakter der Architektur und markante technische Elemente wie die großen Belüftungsröhren wurden jedoch beibehalten. Viel Sichtbeton ist weiterhin präsent, jedoch in freundlicherer Gestaltung.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 17.07.2024
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Kategorien:
Architektur » Öffentliche Gebäude » Hochschulen/Universitäten