© LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland - Wolf, Silvia Margrit
Grashofstraße 55–57, 45133 Essen
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Objekt hat Auszeichnung
Objekt ist denkmalgeschützt
Objekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet
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1927–1932
Architekt Alfred Fischer
Richard Speidel
(Architekt)
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Objektanzahl: 2516
45133 Essen
Entfernung: 0.51 km
45133 Essen
Entfernung: 0.99 km
45147 Essen
Entfernung: 1.53 km
59073 Hamm
59199 Bönen
45133 Essen
Das ehemalige Lyzeum für Mädchen in Essen-Bredeney (heute Grashof-Gymnasium) liegt in städtebaulich markanter Position auf der Kuppe eines Hügels oberhalb vom Borbecker Mühlenbach. Obwohl das Thema Schulbau im Neuen Bauen eine nicht unerhebliche Rolle spielte – etwa in Frankfurt mit den Bauten Martin Elsässers –, entstanden seinerzeit im Rheinland nur wenige Beispiele. Und abgesehen vom Erweiterungsbau des Gymnasiums in Siegburg scheint das Grashof-Gymnasium das einzige Schulgebäude in der Region zu sein, das den landläufigen Vorstellungen von der „weißen Moderne“ entspricht, präsentiert es sich doch im heutigen Zustand ganz in Weiß.
Zur Erbauungszeit hatte die unsichere Haushaltslage der Stadt dazu geführt, dass der Baufortschritt wiederholt ins Stocken geriet und mehrfach Änderungen am Entwurf vorgenommen wurden, um Kosten einzusparen. So weisen die 1930/1931 publizierten Zeichnungen durchgehende Fensterbänder auf, die eine besonders starke Betonung der Horizontalen bewirkt hätten. Auch eine großzügige, über den gesamten Klassenflügel reichende Dachterrasse, wohl für Freiluftunterricht, ist erkennbar. Verwirklicht wurden regelmäßig gereihte, annähernd flächenbündige Fenster in liegenden Formaten; im Bereich der Treppenhäuser betonten schmale, hohe Fenster die Vertikalen. Ein dreistöckiger Flügel nimmt die konventionell um einen Mittelflur angelegten Klassenzimmer auf, im rechten Winkel dazu ist im Westen der einstöckige Flügel mit Aula und Turnhalle angeordnet, sodass beide Riegel einen von der Straße abgeschirmten Innenhof begrenzen. Am westlichen Rand des Schulhofs steht das Direktorenwohnhaus. Von den Freiflächen auf dem Dach wurde nur eine kleine, überdachte Terrasse auf dem zentralen Treppenhausbau realisiert. Hier, wo die beiden Gebäudeflügel in einem gestaffelten Baukörper ineinandergreifen, lag der Haupteingang der Schule, von dem sich die Raumorganisation logisch erschloss. Die Schülerinnen schwärmten geradeaus und über das Treppenhaus in die Klassenräume oder nach rechts in die Aula bzw. in die Turnhalle. Heute befindet sich der Haupteingang am südlichen Ende des Klassenflügels, sodass die einst folgerichtige Gebäudeorganisation nicht mehr ablesbar ist.
Obgleich schwarz-weiß, verraten historische Fotografien, dass die zentrale Verteilfunktion des Eingangsbaus durch eine andere Fassadenfarbe herausgehoben war, zugleich waren die Fensterrahmen am Übergang zum Aulaflügel hell gestrichen. Bei den hellen Fassadenteilen war es genau umgekehrt, dort waren die Rahmen dunkel gestrichen. Welche Farben zum Einsatz kamen oder ob es sich um Grauabstufungen handelte, ist unbekannt. Fischer hatte 1927 zusammen mit Max Burchartz für das Hans-Sachs-Haus in Gelsenkirchen ein ausgeklügeltes Farbleitsystem entwickelt. Ob er eine solche farbliche Differenzierung auch im Inneren des Grashof-Gymnasiums vorgenommen hat, ist nicht überliefert.
Autor*in: Birgit Gropp
Zuletzt geändert am 23.05.2024
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Architektur » Öffentliche Gebäude » Schulen/Kindergärten/Altenwohnanlagen