Haus Nehlen in Welver

Luftbild der Anlage und der umgebenden Landschaft

Ansicht Haupthaus von Nordwesten

Haus Nehlen

Haus Nehlen 1, 59514 Welver

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denkmalgeschütztes Objekt

1631

Renaissance
Barock

Dietrich Gerlinckhaus

Dietrich von Plettenberg

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Haus Nehlen

Im Ortsteil Berwicke der Gemeinde Welver befindet sich das Haus Nehlen, eine Schlossanlage des 17. Jahrhunderts im Stil der Lipperenaissance.

Die Geschichte des Geschlechts von Nehlen, den ursprünglichen Besitzern der Anlage, lässt sich bis in das 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Die erste Erwähnung eines Angehörigen der Familie datiert aus dem Jahr 1268. Als „curtis Nehlen“ taucht das Haus Nehlen im Jahr 1310 mit der Nennung des Lehnsherren Theoderich von Honrode auf. Nachdem Mitte des 14. Jahrhunderts zunächst Hermann von Altena in den Besitz der Anlage gelangt war, wurde 1367/70 Hunold von Plettenberg mit der „curtis Nehlen“ belehnt. 1388 folgte die erstmalige Erwähnung eines Steinwerks an diesem Ort.

Die ältere Anlage wich jedoch im 17. Jahrhundert einem Neubau. Dietrich von Plettenberg, Domprobst in Paderborn und Münster, ließ das Haupthaus 1631 für seinen Neffen Wolter Heinrich von Plettenberg errichten. Mit dem Bau wurde der Dortmunder Steinhauer Dietrich Gerlinckhaus beauftragt. Schon bald gelangte das Schloss jedoch an einen neuen Besitzer. 1682 erwarb Franz Wilhelm von Boeselager Haus Nehlen, nachdem die männliche, hier ansässige Linie der Familie von Plettenberg ausgestorben war. Keine 100 Jahre später, im Jahr 1754  beschlossen die von Boeselagers jedoch Ihren Sitz auf Schloss Höllinghofen einzurichten. Die Bewirtschaftung erfolgte seitdem von Pächtern und Verwaltern. 1977 erwarb der Mülheimer Landwirt Hermann Kamann das Anwesen.

Das Haus Nehlen wurde als Zweiinselanlage errichtet, mit dem Haupthaus im Süden und den Wirtschaftsgebäuden des 17. Jahrhunderts auf der nördlichen Insel. Das im Grundriss rechteckige und einflügelige Haupthaus aus Backstein, welches ehemals geschlämmt war, erstreckt sich auf einem hohen Bruchsteinsockel über zwei Geschosse und schließt mit einem Walmdach ab. Nordöstlich fügt sich an den Bau ein quadratischer Eckpavillon an, dessen ursprüngliche Haube nach einem Brand im zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts durch das heutige Zeltdach ersetzt wurde. Mittig der Westfassade ist ein schlanker Treppenturm mit geschweifter Haube vorgelagert. Gegliedert wird der Bau mithilfe von Eckquaderungen und Geschossgesimsen. Die Steinpfostenfenster, welche zum Teil erneuert wurden, sind mit gemauerten Entlastungsbögen geschmückt, die im Stil der Lipperenaissance gestaltet wurden. Im Treppenturm befindet sich das mit aufwendigem Dekor versehene Eingangsportal, über dem das Wappen der Familien Plettenberg und Smisinck angebracht wurde. Von der Innenausstattung des Schlosses hat sich ein mit der Jahreszahl 1679 bezeichneter Kamin erhalten, der sich im Rittersaal im Obergeschoss befindet.

Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 12.05.2020

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Architektur » Öffentliche Gebäude » Schlösser/Burgen/Stadtbefestigungen

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