Erich-Mendel-Platz, 44791 Bochum
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2007
Prof. Karsten Tichelmann | TSB Ingenieurgesellschaft mbH Planergruppe GmbH Oberhausen Architekt Prof. Peter Schmitz | Prof. Schmitz Architekten GmbH
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Objektanzahl: 2516
44791 Bochum
Entfernung: 0.09 km
44791 Bochum
Entfernung: 0.27 km
44787 Bochum
Entfernung: 0.34 km
45479 Mülheim an der Ruhr
42651 Solingen
45888 Gelsenkirchen
33824 Werther
Nahe dem Stadtpark erhebt sich auf einem durch Mauern aus gestocktem Sichtbeton gefassten Plateau der 17 Meter hohe steinerne Kubus der Synagoge. Er steht in spannungsvollem Wechselspiel mit dem metallisch schimmernden Kuppelbau des benachbarten Planetariums.
Das dreigliedrige Gebäudeensemble für Synagoge und Gemeindezentrum ist als Massivbau konzipiert. Seine Fassade bildet durch die Verkleidung mit einem Naturstein aus Israel eine Reminiszenz an den Tempelberg in Jerusalem.
Als deutlich sichtbares Zeichen für die religiöse Bestimmung des Hauses wurde das Motiv des Davidsterns als Fassadenornament gewählt. Eine Vielzahl sich überlagernder Sterne prägt die Fernwirkung der Synagoge. Das Relief aus vor- und zurückspringenden Steinreihen erinnert an den ortstypischen Backsteinexpressionismus im Ruhrgebiet.
Im Inneren wird der 17x17 Meter große und 16 Meter hohe Saal von einer abgehängten Kuppel überwölbt. Der abgetreppte, goldfarbene Baldachin spannt sich mit einem Durchmesser von 15 Metern wie ein Schirm über die Gemeinde. Er gibt dem Raum Feierlichkeit und Erhabenheit. Im Scheitelpunkt der Kuppel befindet sich direkt über der Bima, dem wichtigsten Ort der Synagoge, eine Öffnung, durch die Zenitlicht in den Raum fällt.
Mit großen Fenstern öffnet sich der Gebetsraum nach Osten. Dreieckige Lichtöffnungen durchbrechen die massiven Außenwände im Norden, Osten und Süden. Sie korrespondieren mit dem Fassadenrelief und können als Fries aus Davidsternen interpretiert werden. Die Ausstattung des Synagogenraums wird im Wesentlichen durch den Thoraschrein und die Bima bestimmt.
Der Schrein, der die kostbaren Thorarollen beherbergt, befindet sich an der nach Jerusalem ausgerichteten Ostwand. Die Bima, das Lesepult, steht im Zentrum des Raumes, buchstäblich inmitten der Gemeinde. Das kreisförmig angeordnete Gestühl stärkt die Konzentration.
Die Synagoge ist jedoch nicht nur als Gotteshaus zu verstehen. Sie ist zugleich Treffpunkt und Zentrum für das alltägliche Gemeindeleben. So bilden Foyer, Gemeindezentrum und Synagoge einen räumlichen Dreiklang, der auf unterschiedlichste Weise genutzt werden kann und vielfältige Begegnungen und Verknüpfungen ermöglicht.
Auszeichnungen:
Auszeichnung guter Bauten 2010 (BDA Bochum), Auszeichnung
Autor*in: Schmitz Achitekten / Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 10.11.2022
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Kategorien:
Architektur » Öffentliche Gebäude » Sakralbauten