Schlossanlage aus der Luft betrachtet

Schloss Broich Ansicht von Südwesten

Schloss Broich Ansicht von Südosten

Schloss Broich Ansicht von Süden

Schloss Broich, Eingangstor und Ringmauer von Osten

Schloss Broich, Innenhof mit Westbau

Eingangsportal und Palas vom Innenhof aus

Innenhof des Schloss Broich. Links: Hochschloss, Rechts: Westflügel

Wappen v. Wilhelm Wirich (Vorläufer des Mülheimer Stadtwappens) über dem Eingang des Hochschloss

Schloss Broich

Am Schloss Broich 28, 45479 Mülheim an der Ruhr

Legende für Merkmale

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IconObjekt ist denkmalgeschützt

IconObjekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet

IconObjekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert

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denkmalgeschütztes Objekt Dieses Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert.

883/884 (Ursprungsbau) / 12.-17. Jh. / 1967-1974 (Sanierung und Umbau)

Klassizismus
Vorromanik

- keine Angabe -

Landschaftsverband Rheinland
(Sanierung und Umbau)
Herzog Heinrich I. Markgraf der Franken
(Ursprungsbau)

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Schloss Broich

Auf einem kleinen Hügel direkt neben der Ruhr erhebt sich das Schloss Broich über der Mülheimer Stadthalle, hinter ihr öffnet sich ein weitläufiger Park mit Grünstreifen, die MüGa (Mülheims Garten). Die Anfänge dieser historischen, denkmalgeschützten Schlossanlage reichen bis ins 9. Jahrhundert zurück. Grundlage bilden die bis heute erhaltenen Reste einer spätkarolingischen Burganlage aus dem Jahr 883. Das heutige Schloss Broich entstand über die Jahrhunderte durch eine Vielzahl von Neu- und Umbauten.

Im Rahmen der Eroberung Duisburgs durch die Wikinger im Jahr 883 ließ der ostfränkische Herzog Heinrich I. Markgraf von Franken ein befestigtes Militärlager errichten. Elf Meter über der Ruhr entstand eine Sperrburg, die den Fluss und die an dieser Stelle überführende Furt sicherte.
Im 12. Jahrhundert begann der Ausbau zu einer Festungsanlage. Die Ringmauer wurde zu 1,50 Meter Stärke und neun Metern Höhe ausgebaut. Zudem wurde ein schwerer fast 17,50 Meter hoher Bergfried errichtet. Zwischen 1380 und 1400 wurde in einen zuvor abgerissenen Teil der Ringmauer ein zweistöckiger gotischer Palas (romanischer Saalbau) eingebaut, den vor allem seine durch Staffelgiebel gestaltete Fassade charakterisierte. Im 17. Jahrhundert vollzog sich ein weiterer Wandel. Unter der Verwendung eines im 16. Jahrhundert erbauten Wohngebäudes und des gotischen Palas, wurde ein zweigeschossiger Schlossflügel mit einem vorgesetzten achteckigen Treppenturm errichtet. Die Schlossanlage wurde an der nördlichen und westlichen Flanke mit zwei zusätzlichen Gebäudeteilen ergänzt, das Burgtor nach Süden hinausgeschoben und dahinter ein weitläufiger Park angelegt, die heutige MüGa.

Während Napoleons Herrschaft an Rhein und Ruhr (1806-1813) wurde die Herrschaft Broich aufgelöst und das Gebiet von Preußen annektiert. Im 19. und 20. Jahrhundert wurde die Burganlage nach und nach zurückgebaut. Zwischen 1967 und 1974 wurden im Auftrag des Landschaftsverbandes Rheinland unter der Leitung von Günther Binding aufwendige Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten durchgeführt, bei denen die Grundmauern der spätkarolingischen Schlossanlage freigelegt wurden. 1975 wurde das Schloss Broich feierlich wiedereröffnet und in seinem heutigen Zustand präsentiert:

An die Ringmauer schließt sich ein schlicht gestaltetes „Hochschloss“ mit kleinen Fenstern an, in dem der Geschichtsverein Mülheims ein Historisches Museum eingerichtet hat. Hinter dem Bergfried und durch ein Eisentor vom Innenhof abgegrenzt sind die Grundmauern aus karolingischer Zeit zu sehen. Sie liegen innerhalb der Ringmauer, die von einem umlaufenden Wehrgang durchzogen ist. Im Seitenflügel, der sich zum Innenhof öffnet sind die Zimmer des Standesamtes Mülheim an der Ruhr eingerichtet. Die Fassade des ebenfalls schlicht gehaltenen Anbaus wird durch groben Sandstein charakterisiert, die Fenster wurden in jüngerer Zeit ersetzt, während die Fensterläden weitestgehend erhalten blieben.

Das Schloss Broich ist seit Februar 1986 als Denkmal geschützt. Der Innenhof ist bis auf besondere Anlässe, sowohl von der Gartenseite als auch von der Stadtseite aus frei begehbar. Die Ausgrabungsstelle des 9. Jahrhunderts ist nicht frei zugänglich, während die Räume des Standesamtes sowie das Museum nur zu geregelten Öffnungszeiten zu besichtigen sind.
Eine berühmte Bewohnerin des Schloss Broich war Königin Luise von Preußen, die in den 1780er Jahren, damals noch als Prinzessin, zusammen mit ihrer Schwester Friederike das Schloss bewohnte.
Das Schloss Broich wird seit Mai 2014 grundlegend restauriert. Große Bauabschnitte, wie die Restaurierung der Fassade zur Stadt hin und Teile der Ringmauer-Restaurierung sind bereits abgeschlossen. Derzeit wird ein Teil der Ringmauer restauriert, die zur MüGa liegt (Stand 11/2016).

Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 21.11.2016

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Kategorien:
Architektur » Öffentliche Gebäude » Schlösser/Burgen/Stadtbefestigungen

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