Bahnhofstraße 20, 59597 Erwitte
Legende für Merkmale
Objekt hat Auszeichnung
Objekt ist denkmalgeschützt
Objekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet
Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert
x zum Schließen, hier klicken
2015 - 2016
Detailsuche mit weiteren Suchkriterien
Objektanzahl: 2525
59597 Erwitte
Entfernung: 1.29 km
59609 Anröchte
Entfernung: 4.88 km
59597 Erwitte
Entfernung: 5.96 km
59609 Anröchte
Entfernung: 7.66 km
48653 Coesfeld
Im Süden der ostwestfälischen Stadt Erwitte wird die von der Agrarwirtschaft geprägte Landschaft von den schroffen Kalksteinbrüchen der Zementwerke Spenner unterbrochen. In den Abbaugebieten wird der für die Zementproduktion notwendige Kalkstein gefördert, der anschließend vor Ort weiterverarbeitet wird.
Das Abbau- und Werksgelände der Zementwerke Spenner wurde im Jahr 2016 um das von dem Kölner Architekturbüro Schilling Architekten entworfene Spenner Forum architektonisch erweitert. Der repräsentative Sichtbetonbau dient den Mitarbeiter*innen des Zementherstellers als zeitgemäßes Büro- und Verwaltungsgebäude mit hoher räumlicher Qualität und Nutzungsvielfalt.
Das Spenner Forum versinnbildlicht den Herstellungsprozess des Betons von der Kalksteinförderung über die Zementproduktion bis hin zum architektonisch gefügten Baustoff. Das geometrisch klar proportionierte Verwaltungsgebäude steht im Kontrast zur umgebenden Kulisse des Kalksteinbruchs und den skulpturalen Industrieanlagen, greift jedoch die Materialästhetik in den homogenen Sichtbetonoberflächen auf. Der Gebäudekörper und die Grundrissaufteilung folgen der Organisation der Innenräume um einen zentralen Innenhof, der die Atmosphäre des Steinbruchs freiraumplanerisch in den Entwurf integriert.
Der Entwurf von Schilling Architekten inszeniert das Gebäude als Bindeglied zwischen Naturraum und Produktionsstätte. Es bezieht sich auf die bestehenden Industrieanlagen und leitet gleichzeitig in die angrenzende Landschaft über. Ein vom neu angelegten Parkplatz erschlossener Vorplatz verbindet den Verwaltungsbau mit dem Werksgelände. Die Erschließung erfolgt über den zentralen Innenhof, der in das Gebäude vermittelt. Das Erscheinungsbild und die Materialität der Steinbrüche werden in Form betonierter Bodenplatten und bepflanzter Freiflächen aus Kalksteinschotter aufgegriffen.
Das gesamte Bauvorhaben ist ohne tragende Innenwände in Stahlbetonskelettbauweise mit aussteifenden Erschließungskernen errichtet. Die thermische Betonkernaktivierung der Deckenscheiben nutzt die hohe Speichermasse des Betons und gewährleistet eine effiziente Regulierung der Raumtemperatur. Die tragenden Außenwände aus einschaligem Leichtbeton wurden in Ortbeton gegossen und unterstreichen die homogene Wirkung der Fassade. Die Wandkonstruktion in monolithischer Bauweise aus Leichtbeton mit 60 Zentimetern Wandstärke vereint die baulichen Ansprüche an die Tragfähigkeit, Energieeffizienz und Beständigkeit.
Das Projekt überzeugt auch durch seine innenräumlichen Qualitäten, die sich durch verschiedene Optionen der internen Organisation und Kommunikation mit tagesbelichteten Besprechungs-, Arbeits- und Gemeinschaftsbereichen ergeben. Der hohe Fensteranteil schafft vielfältige Ein- und Ausblicke. Die verwendeten Materialien sowie die hochwertig gestaltete Einrichtung ergänzen die ganzheitliche Gesamtkomposition des Spenner Forums.
Auszeichnungen:
Architekturpreis NRW 2018 (BDA NRW), Auszeichnung
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 08.02.2024
0 Kommentare / Kommentar verfassen
Kategorien:
Architektur » Gewerbebauten » Verwaltungs-/Bürogebäude