St. Patrokli in Soest

Blick auf Langhaus und Westturm

Westansicht St. Patrokli

Detail Westwerk

St. Patrokli in Soest

Domplatz, 59494 Soest

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denkmalgeschütztes Objekt

10.-13. Jh.

Romanik

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St. Patrokli in Soest

Die katholische Propsteikirche St. Patrokli in Soest, auch Dom genannt, ist eine ehemalige Kollegiatsstiftskirche des um 965 gegründeten Stifts.
Im Jahr 1118 wurde die Kirche geweiht, nachdem der Ursprungsbau, ein einschiffiger, flach gedeckter Bau mit Querhaus zu einer Basilika umgebaut wurde. Folglich wurde der Sakralbau um Seitenschiffe ergänzt und gewölbt, die Querarme wurden in Höhe des Hauptschiffes aufgestockt und eine Sakristei mit Krypta angegliedert. Zudem wurde der Westbau erweitert.
Die Weihe im Jahr 1166 ist überliefert durch eine Inschrift in der Hauptapsis und wurde vom Kölner Erzbischof Rainald von Dassel ausgeführt. Im 12. und 13. Jahrhundert folgten weitere bauliche Veränderungen.
Die dreischiffige Basilika wird von einem quadratischen Chor mit Apsis abgeschlossen, an den Querhausarmen befinden sich eine Nebenapsis im Norden und eine Sakristei mit Verbindungsgang im Süden. Der Fußboden im Chor ist gegenüber Lang- und Querhaus deutlich erhöht.
Am unverputzten Grünsandstein-Mauerwerk des schlichten Außenbaus sind die einzelnen Bauphasen deutlich abzulesen; der eindrucksvolle Westbau hingegen ist aufwendiger gestaltet und konsequent durchgliedert: Der im 12. und 13. Jahrhundert errichtete massive Mittelturmaufsatz mit kleinen Ecktürmchen ragt aus dem zweigeschossigen Westbau heraus. Die dreiteilige Westvorhalle öffnet sich in einer Dreierarkade, die an beiden Seiten von einer weiten Rundbogenöffnung gerahmt wird. Im oberen Geschoss findet sich entsprechend eine Dreiergruppe von zweigeteilten und mit Balustraden versehenen Arkaden.
Der Turm ist mit schmalen Biforien und dreiteiligen Schallarkaden versehen und über vier Dreiecksgiebeln mit einem achtseitigen Helmdach besetzt. Heute beherbergt der Turm, der bis 1797 als städtische Rüstkammer diente, das Dommuseum. Die nachträglich eingefügte Verglasung der Fensteröffnungen sowie die deutliche Trennung von Seitenräumen und Turmempore kennzeichnen ihn als ursprünglichen Außenraum.
Der Innenraum wird durch das vor 1166 eingezogene weitgespannte Kreuzgratgewölbe im Mittelschiff bestimmt. Die Eigenständigkeit der Seitenschiffe wird durch das Tonnengewölbe mit Stichkappen, über deutlich schmaleren Wandvorlagen als im Mittelschiff betont. Querhaus, Chor, Sakristei und Krypta sind kreuzgratgewölbt.
Nach teilweiser Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde St. Patrokli in den Jahren 1946-50 wieder aufgebaut.
Die Wandmalereien und Architekturfassungen aus dem 12. Jahrhundert wurden im 20. Jahrhundert rekonstruiert. 1967 wurden die Farbverglasungen durch Kopien ersetzt, die Originale – bemerkenswerte Exemplare der Glasmalerei des 12. Jahrhunderts – befinden sich heute im Dommuseum.

Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 18.06.2012

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