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1953-1955
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Die Kirche St. Paulus in Velbert wurde von 1954 bis 1955 durch Gottfried Böhm errichtet und gehört zu seinem Frühwerk. Den Auftrag zum Bau der Kirche erhielt das Architekturbüro seines Vaters Dominikus Böhm, das 1953 die ersten Entwürfe von Gottfried Böhm für St. Paulus vorstellte. Nach mehrfacher Überarbeitung der Pläne wurde 1954 der Grundstein der Kirche gelegt.
Aufgrund ihrer charakteristischen, geschwungenen Form erhielt die Kirche auch den Spitznamen „Sprungschanze Gottes“. Neben St. Paulus befindet sich in Velbert eine weitere Kirche, die von Böhm entworfen wurde. Die Neue Wallfahrtskirche St. Maria, Königin des Friedens, die sich im Stadtteil Neviges befindet, wurde Ende der 1960er Jahre fertiggestellt und gilt als ein Hauptwerk des Architekten.
Von außen präsentiert sich St. Paulus mit einer einfachen hellgrauen Schieferfassade. Das halbrunde fast 13 Meter hohe Portal ist in die Fassade eingeschnitten und weiß verputzt. Der kastenförmige Baukörper umschließt die Eingangsfront und erreicht dort seinen höchsten Punkt. Flankiert wird das halbrunde Portal von großzügigen Glasflächen. In Richtung Nordosten sinkt das Dach der Kirche ähnlich einer Sprungschanze langsam ab. Am niedrigsten Punkt tritt ein halbkreisförmiges Bauelement deutlich aus dem Baukörper heraus, das den Bau von außen wie ein Tonnengewölbe überspannt. Hier befindet sich der Chor, der durch die großflächige Verglasung des Bauelements von oben sowie von beiden Seitenwänden beleuchtet wird. Der freistehende Glockenturm von St. Paulus ist ebenfalls mit Schiefer verkleidet und als schlichte Steele gestaltet. Vier halbmondförmige Öffnungen gewährleisten die Akustik des Glockenturms.
Im Inneren ist der weite Kirchenraum hell verputzt, dessen Zentrum der Chorbereich ist. Mit dem nah an die Gemeinde gerückten Altarbereich stellte Böhm schon vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil in den 1960er Jahren diese in den Mittelpunkt der Eucharistiefeier. Die Fenster des Eingangsportals im Südwesten sind dem Heiligen Paulus gewidmet und zeigen zwei große Schwerter sowie Auszüge aus dem 1. Korintherbrief. Sie wurden von Gottfried Böhm entworfen und durch die Firma Botz und Miesen ausgeführt. Auch die Chorfenster, die sich aus geometrischen Ornamenten zusammensetzen, wurden von Böhm selbst konzipiert. Eine runde, von Stahlseilen durchzogene Aussparung in der Decke gibt den Blick auf die Fenster in der Decke über dem Altar frei. Für die Gestaltung des Innenraums arbeitete Gottfried Böhm mit jungen Künstlern zusammen, von denen die meisten aus den Kölner Kunstwerkschulen stammten. So entstand die Altarrückwand, die einen im Relief gearbeiteten Lebensbaum präsentiert, in dessen Zentrum Christus am Kreuz dargestellt ist.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 29.05.2024
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Architektur » Öffentliche Gebäude » Sakralbauten