Ravensberger Str. 1, 33775 Versmold
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Mitte 13. Jh. / Anfang 16. Jh. (Erweiterung) / 1737-51 (Anbau) / 1903-06 (Umbau)
Karl Siebold
(Umbau 1903-06)
- keine Angabe -
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Die evangelische Kirche St. Petri in Versmold, eine zweischiffige Hallenkirche von vier Jochen Länge, ist in mehreren Bauphasen entstanden: Der Gründungsbau, ein kleiner Fachwerkbau mit einem wehrhaften Westturm wurde 1096 erstmals urkundlich erwähnt.
Mitte des 13. Jahrhunderts wurde eine zweijochige Saalkirche mit einer östlichen Apsis und dem noch heute erhaltenen Südportal mit kleeblattförmigem Bogen errichtet. Der kreuzrippengewölbte Innenraum ist im zweiten Joch (von Westen) noch original erhalten.
Das Anwachsen der Versmolder Bevölkerung machte eine Vergrößerung der Kirche notwendig. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde der Sakralbau um zwei längsrechteckige Joche und den unregelmäßigen 3/6 Chorschluss nach Osten erweitert. Der neue Baukörper wurde in gotischen Formen gestaltet, dabei wurde die Wandstärke um ein Drittel reduziert, die Joche schmaler herausgebildet und dreibahnige Lanzettfenster mit Fischblasenmaßwerk eingesetzt.
Aus dieser Zeit stammen auch die 1961 bei Instandsetzungsarbeiten freigelegten Wandmalereien. Im Chor befand sich ein Apostelzyklus, von dem nur zwei figürliche Darstellungen erhalten sind, (wohl der hl. Jakobus d. J. und hl. Jakobus d. Ä.), im Gewölbe befinden sich Rankenmalereien.
Im Jahr 1550 wurde schließlich der Turm aufgestockt.
1737-51 wurde das nördliche, kreuzgratgewölbte Seitenschiff angebaut und beide Kirchenschiffe unter einem gemeinsamen Satteldach vereint. Damit wurde St. Petri zu einer zweischiffigen Hallenkirche verbreitert. Um den einheitlichen Gesamteindruck nicht zu zerstören, wurde der gotische Baustil übernommen.
Nach einem Entwurf von Karl Siebold wurden 1903-06 vier Quergiebel auf der Südseite des Langhauses zum Kirchplatz angebracht und das Turmdach mit einem schlanken Dachreiter versehen. Der Westturm setzt sich also aus romanischen Unter- mit gotischen Obergeschossen und Treppengiebeln sowie einem historistischen Dachreiter zusammen.
Der Raumeindruck wird von den massiven Pfeilern, die anstelle der ursprünglichen Außenwand der romanischen Kirche stehen, bestimmt. Die quadratischen Joche des 13. Jahrhunderts weisen tief ansetzende Rippen auf, die in den östlichen Jochen mit Kehlen versehen sind. Zu den Ausstattungsstücken zählen der Kronleuchter von 1692, die barocke Kanzel von 1711 und der Taufstein von 1772.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 23.08.2022
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Kategorien:
Architektur » Öffentliche Gebäude » Sakralbauten