Tilbeck 2, 48329 Havixbeck
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1881 / 1897-99 (Kapelle) / 1907 (Wasserturm)
Heinrich Bücker
(Wasserturm)
Hilger Hertel der Jüngere
(Kapelle)
- keine Angabe -
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Objektanzahl: 2525
48329 Havixbeck
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Das Stift Tilbeck liegt in Tilbeck am äußeren Rand von Havixbeck im Kreis Coesfeld. Es wurde 1881 von Gertrud Teigelkemper als Erziehungsanstalt für Epileptiker gegründet. Das Ensemble umfasst eine Klinik, Wohneinrichtungen und Werkstätten.
Ende des 19. Jahrhunderts erbte Gertrud Teigelkemper einen Bauernhof von ihrem Onkel. Seinem Wunsch entsprechend stiftete sie den Hof für soziale Zwecke und gründete 1881 die „private Erziehungsanstalt für epileptische Kinder“, die sie zunächst persönlich leitete. Um einen Fortbestand der Einrichtung zu gewährleisten, überschrieb sie die Einrichtung 1891 dem Bischöflichen Stuhl in Münster. Seit 1899 betreiben die Franziskanerinnen von St. Mauritz das Stift. Zwischen 1900 und 1930 wurde das Stift ausgebaut und auch das Angebot erweitert. So entstand eine Einrichtung für Frauen, Kinder und junge Mädchen, die an Epilepsie erkrankt sind, an einer psychischen Erkrankung leiden oder geistig behindert sind.
Mitte der 1970er Jahren erwarb die Klink den Status eines Krankenhauses für Psychiatrie und Neurologie und erweiterte das Gelände um ein Gebäude mit insgesamt 140 Wohnplätzen. Gleichzeitig wurde die angegliederte Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) in Betrieb genommen. Im Jahre 1998 wurde die Stift Tilbeck GmbH gegründet und übernahm anschließend alle leitenden Tätigkeiten. Im Stift Tilbeck wohnen heute 280 Menschen mit Behinderungen, die von insgesamt 830 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Stift Tilbeck GmbH betreut werden.
Das heutige Areal besteht aus einem Gebäudeensemble, welches Ende des 19. Jahrhunderts in Baumberger Sandstein errichtet wurde. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Anlage weiter ausgebaut. Die Stifts-Kapelle wurde zwischen 1897 und 1899 von Hilger Hertel dem Jüngeren erbaut. Dabei handelt es sich um einen steil proportionierten neugotischen Saalbau aus Sandstein. Dieser Saalbau besitzt einen eingezogenen Chor, zwei Sakristeien im Norden und Süden und eine Anbindung an das Klinikgebäude im Westen. Der Kapellenbau wird durch einen Dachreiter bekrönt. Im Inneren öffnet sich ein Kreuzrippengewölbe auf Konsolendiensten. Die Wände sind gekennzeichnet durch eine hohe Sockelzone, sowie Maßwerkfenster zwischen durch Spitzbogenfries und Blendarkaden geschmückten Strebepfeilern. Im Chor ist die Wand durch eine Blendarkatur und Fenster aus dem Jahr 1901 charakterisiert.
Direkt neben der Stiftskapelle steht ein neugotischer Wasserturm aus dem Jahr 1907. Dieser 35 Meter hohe Turm diente der Wasserversorgung der Anlage und ist heute das Wahrzeichen des Stifts Tilbeck. Gebaut wurde er nach Plänen von Heinrich Bücker aus Bruchstein. In den Jahren 2003/2004 wurde der Turm umfassend renoviert. Es handelt sich um einen mehrgeschossigen oktogonalen Turm mit kleinen teilweise eingestellten Spitzbogenfenstern, einer Blendarkade im oberen Drittel und einem Zinnenkranz mit darüber liegendem Zeltdach.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 14.02.2017
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