Tersteegenstraße 63-66, 40474 Düsseldorf
1965
Architekt Prof. Dr. Paul Schneider von Esleben
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Ende der 1950er Jahre erwirbt Paul Schneider von Esleben ein Eckgrundstück in der Tersteegenstraße in Düsseldorf-Golzheim am Rande eines Wohnviertels. In vielen Skizzen spielt er typologisch sehr unterschiedliche Lösungen durch. Den Entwurf, den er 1960 einreicht, ist jedoch eher konventionell: Ein achtgeschossiges Terrassen-Wohnhaus mit 48 Wohnungen, davon ein offenes Gemeinschaftsgeschoss für einen Kinderspielplatz im Erdgeschoss. Die Terrassenbalkone sollen dem Stahlbetonskelett dabei vorangestellt werden und mit massiven Waschbetonplatten als Brüstungen verblendet werden.
Im Zuge einer Änderung des Bebauungsplanes 1963, in dem das Gebiet als Geschäftsgebiet ausgewiesen wird, ändert der Architekt die Nutzung: Aus dem Freigeschoss wird eine Büroetage; wegen reduzierter Geschossdeckenhöhe und der Anhebung des Kellergeschosses wachsen nun zehn statt der anvisierten acht Etagen auf knapp 25 Meter Höhe.
Das Dachgeschoss, das zwischen den beiden Aufzugskernen ursprünglich als Trockenraum für die Mieter hätte eingerichtet werden sollen, ist da schon eingerechnet: Hier installiert Paul Schneider von Esleben ab 1965 sein Büro und gliedert ihm zwei Wohnungen an. In diesem großzügigen Penthouse mit umlaufender Dachterrasse und Panoramablick über den Rhein wohnt und arbeitet er bis zu seinem Tod.
Wie sehr der Architekt das Haus aus isolierten Beton-Fertigteilen entwickelt hat, lässt sich heute noch an den Terrassenbrüstungen, aber auch in den zweiachsig geführten engen Treppenhäusern nachvollziehen. Notwendige Wärmeschutzmaßnahmen haben diese elementare Fertigteil-Ästhetik in den letzten Jahren an den Stirnseiten des Blocks zerstört.
Autor*in: Text: Paul Andreas, M:AI Ausstellung Paul Schneider von Esleben. Das Erbe der Nachkriegsmoderne, 2015
Zuletzt geändert am 14.10.2015
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