Mittelrisalit von Südost

Frontansicht, Mittelrisalit

Schrägluftbild von Nordwest

Schrägluftbild, von Nordost

Mittelrisalit und Ostflügel

ehem. Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen (AOK-Verwaltung)

Westerholter Weg 82, 45657 Recklinghausen

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denkmalgeschütztes Objekt

1904-06

Historismus

Otto Blohm
(Architektur)

Allgemeiner Knappschaftsverein zu Bochum
(Bauherr)

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ehem. Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen (AOK-Verwaltung)

Der von 1904 bis 1906 nach Plänen Otto Blohms in Recklinghausen errichtete Krankenhausbau ist nach dem bereits 1905 fertiggestellten Gebäude im benachbarten Gelsenkirchen das zweitälteste Knappschaftskrankenhaus des Ruhrgebietes.

Bei dessen Eröffnung galt es als eines der modernsten und fortschrittlichsten Krankenhäuser des Deutschen Reiches. Der vorbildhafte Entwurf Otto Blohms zog bereits 1904 auf der vorangegangenen Weltausstellung im amerikanischen St. Louis die Aufmerksamkeit des Fachpublikums auf sich und wurde mit einer Goldmedaille prämiert.

Die Entstehung des Knappschaftskrankenhauses Recklinghausen ist mit der rasant wachsenden Montanindustrie im Ruhrgebiet des ausgehenden 19. Jahrhunderts verknüpft. Aufgrund der sozialen Unsicherheiten der Berg- und Stahlarbeiter sorgten nicht-staatliche Institutionen wie der damalige Allgemeine Knappschaftsverein zu Bochum für die Interessenvertretung und soziale Absicherung der Arbeitnehmer.

In diesem Zuge entstanden neben Renten-, Kranken-, und Hinterbliebenenversicherungen auch zahlreiche Krankenhäuser, die ausschließlich den örtlichen Arbeitnehmern und deren Familien vorbehalten waren.

Das im neobarocken Stil des Historismus errichtete Backsteingebäude besteht aus einem zentralen Haupttrakt mit daran anschließendem Ost- und Westflügel. Der auf diese Weise entstehende H-förmige Grundriss basiert auf der im Krankenhausbau sinnvollen Funktions- und Krankheitstrennung in voneinander unabhängigen Gebäudetrakten.

Die in eine kompakte Gebäudekubatur integrierte mehrgeschossige Korridorbauweise mit zentraler Flurerschließung wurde durch erhöhte Hygienestandards ermöglicht, die eine zuvor übliche Trennung einzelner Bereiche im Pavillonsystem hinfällig machte.

Das nach erfolgreichen Umnutzungsplänen gegenwärtig als Kundencenter der AOK NordWest und Verwaltungsgebäude der Bundesknappschaft genutzte Gebäude stand nach dem Umzug des Krankenhauses in den 1984 eingeweihten Neubau leer und war zwischenzeitlich vom Abriss bedroht.

Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 10.09.2024

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