Schlossplatz 2, 42659 Solingen
Legende für Merkmale
Objekt hat Auszeichnung
Objekt ist denkmalgeschützt
Objekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet
Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert
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1130 (Ursprungsbau) / 1485 (Umbau) / 1890 (Wiederaufbau) / ab 1910 (erneuter Wiederaufbau)
Ernst Stahl
(Wiederaufbau ab 1950)
Ludwig Arntz
(Wiederaufbau ab 1910)
Architekt Gerhard August Fischer
(Wiederaufbau ab 1890)
Schlossbauverein Burg a/d Wupper e.V.
(Wiederaufbau ab 1890)
Wilhelm von Jülich-Berg
(Umbau 1485)
Graf Adolf II. von Berg
(Ursprungsbau 1130)
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Objektanzahl: 2525
42659 Solingen
Entfernung: 2.87 km
42659 Solingen
Entfernung: 2.88 km
42659 Solingen
Entfernung: 2.99 km
42857 Remscheid
Entfernung: 3.19 km
52385 Nideggen
52385 Nideggen
59609 Anröchte
Schloss Burg liegt in Solingen im Westen von Oberburg etwa 100 Meter über der Wupper an der Einmündung des Eschbachs. Es handelt sich um eine Höhenburg in Spornlage. Der Burgfelsen gewährt nur über die Ostseite Zugang zum Schloss, an den drei anderen Seiten fällt er zur Wupper hin ab.
1130 ließ Adolf II. von Berg die Burg Neuenberge errichten, die als Vorläufer von Schloss Berg als Stammsitze de r Familie von Berg diente. Bis ins 15. Jahrhundert hinein wurde die Burg mehrfach verändert. Ab 1485 wurde sie von Wilhelm Jülich-Berg zum Schloss aus- und umgebaut und seit dieser Zeit als Schloss Burg bezeichnet. Anfang des 19. Jahrhunderts ging die Anlage in den Besitz des von Napoleon annektierte Ansbacher Großherzogtum über und unterstand somit französischer Verwaltung. 1811 sollte die Anlage versteigert werden, fand aber keinen Abnehmer. 1815 fiel Schloss Burg an die Preußen und sollte in den 1820er Jahren erneut versteigert werden. Als diese Bemühungen ebenfalls scheiterten, wurde Schloss Burg als Fabrik, Rossmühle und Spinnerei genutzt. Im Jahr 1845 gab Preußen Schloss Burg zum Abbruch frei. Daraufhin wurden Teile des Palas wegen der so zu gewinnenden Baumaterialien abgebrochen, die innere Ringmauer und einige Wirtschaftsgebäude wurden niedergelegt und der Rest der Anlage als Steinbruch freigegeben. Von diesem Zeitpunkt an verfiel Schloss Burg immer mehr zur Ruine. Im August 1887 wurde der Schlossbauverein Burg an der Wupper (so bezeichnet seit 1897) gegründet, der sich ab 1890 dem Wiederaufbau von Schloss Burg an der Wupper widmete. Die Pläne des Architekten Gerhard August Fischerstützten sich auf historische Pläne, Grabungsergebnisse, Rekonstruktionen und eigene Überlegungen. Nach Fischers Ausscheiden aus dem Bauverein übernahm 1910 der Straßburger Dombaumeister Ludwig Arntz die Aufgabe des Wiederaufbaus, was mit dem Einsetzen des Ersten Weltkrieges vorerst endete. Im Krieg wurden Teile der Anlage wiederum zerstört und bis 1923 wiederaufgebaut. Während des zweiten Weltkrieges blieb die Schlossanlage beinahe unversehrt. Ab 1950 übernahm Ernst Stahl die architektonische Leitung auf Schloss Burg und veranlasste mehrere Umbauten zur besseren touristischen Erschließung. Ab 1985 wurde der Schlossbau zum Museum umgestaltet. Seit 2014 erfolgen Sanierungsmaßnahmen, die 2021 abgeschlossen sein sollen.
Die heutige Burg zeigt einen größtenteils nicht mehr originalen Baubestand. Im Osten ist die ehemalige Kernburg erhalten geblieben, ebenso wie nördlich und westlich davon gelegene Teile der Vorburg. Es handelt sich einheitlich um unverputzte Bruchsteinbauten aus Grauwacke. Von den Gebäuden der Kernburg sind der ehemalige Palas und der Diebsturm erhalten. Dieser wird von einem achtseitigen Turmhelm bekrönt und markiert die Nordwestecke der inneren Ringmauer. Der ehemalige Palas liegt in der südwestlichen Ecke der Kernburg und besteht aus einer Kemenate, einem daran anschließenden zweigeschossigen Kapellenflügel aus dem 19. Jahrhundert und einem Saalbau mit sechs Achsen, der sich rechtwinklig an den Kapellenflügel anschließt. Am Palas schließt sich ein innerer Torbau aus dem Jahr 1528 an.
Die Vorburg mit umgebender Ringmauer ist nur noch bruchstückhaft erhalten. Mit dem Ausbau in den 1950er Jahren wurden hier neue Gebäude errichtet, um Platz für Geschäfte und Gastronomie zu schaffen. Der massive Batterieturm markiert in seinem ursprünglichen Bestand die südwestliche Ecke der Vorburg.
Das Innere der Hauptburg spiegelt den Bestand des historischen Palas wieder, da Gerhard August Fischer sich für den Wiederaufbau nicht an Abbildungen und Grabungsfunden orientieren konnte. Daher übertrug er die Struktur des im Erdgeschoss noch erhaltenen Palas auf das Obergeschoss und stattete es mit einem Rittersaal, einer Kemenate und einer Burgkapelle aus – dieser Gebäudeteil wurde zum Hauptschloss bestimmt. Für die Innenausstattung der Räume griff er auf historische Vergleichsobjekte zurück.
Schloss Burg an der Wupper wird heute vor allem museal genutzt, es finden jedoch auch Veranstaltungen statt. Das Areal von Schloss Burg an der Wupper ist in seiner Gesamtheit als Denkmalbereich geschützt. Zudem sind Schloss Burg, die Johanniterkirche und das Pfarrhaus mit Torbau sowie das ehemalige Schulhaus, welches heute als Besucherzentrum genutzt wird, für sich genommen denkmalgeschützt.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 31.05.2017
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Architektur » Öffentliche Gebäude » Schlösser/Burgen/Stadtbefestigungen