© Foto: Frank Vincentz; Lizenz: CC BY-SA 3.0
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Kirchgasse 10, 52385 Nideggen
Legende für Merkmale
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Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert
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1177/ab 1340/1901-06/1950er Jahre
Ludwig Arntz
(Wiederaufbau ab 1901)
Wilhelm I. von Jülich
(Ausbau 14.Jh.)
Wilhelm II. der Große von Jülich
(Burg 12. Jh.)
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Objektanzahl: 2516
52385 Nideggen
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52385 Nideggen
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42659 Solingen
52385 Nideggen
Die mittelalterliche Burganlage der in der Nordeifel gelegenen Stadt Nideggen wurde unter Wilhelm II. von 1177 bis 1180 mit dem Bau eines Wohnturms errichtet und diente als Sitz der Grafen und Herzöge von Jülich. Heute wird der Gebäudekomplex als Burgmuseum genutzt.
In einer zur Verteidigung strategisch dienlichen Lage befindet sich die Burg Nideggen auf einem nach Westen gerichteten Felssporn. Zugänglich ist der Burgkomplex von der Stadt aus über das sogenannte Nytstor, eine noch aus dem 13. Jahrhundert stammende rundbogige Toranlage. Direkt am Zufahrtsweg zur Burg ist auch die katholische Pfarrkirche St. Johannes Baptist gelegen.
Der als Zwinger errichtete Vorhof besitzt eine gotische Südmauer und eine Ostmauer aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts. Vor die Mauern des Zwingers wurde im 18. Jahrhundert ein Fachwerkbau gesetzt, der als Pförtnerhaus diente und 1979 rekonstruiert wurde.
Ältester Teil der Burg ist der fünfgeschossige Wohnturm in der Nordostecke, dessen beide Untergeschosse noch aus dem 12. Jahrhundert stammen, während die Geschosse darüber im Zuge des Umbaus im 14. Jahrhundert errichtet wurden. Im Inneren des Wohnturms befindet sich eine kleine kreuzgratgewölbte Kapelle mit Schlitzfenstern, halbkreisförmigen Muldennischen und einer Apsisnische
Die heutige Stadt Nideggen mit ihrem historischen Ortskern entstand unterhalb der Burg unter Gerhard von Jülich, als dieser dort eine Siedlung mit dem Namen „Nydeckin“ gründete und ihr 1313 die Stadtrechte verlieh. Im Verlauf des 14. Jahrhunderts erfuhr die Burganlage einen umfangreichen Umbau. Herzog Wilhelm I. ließ die Burg Nideggen ab 1340 ausbauen, wobei unter anderem der monumentale Palas entstand, der neben dem Aachener Kaisersaal und dem Kölner Gürzenich einer der größten seiner Art im deutschen Reich war. Im Dritten Geldrischen Erbfolgekrieg wurde die Burg 1542 durch Kaiser Karl V. in großen Teilen zerstört. Ein Erdbeben und weitere Angriffe im 17. und 18. Jahrhundert ließen die Burg schließlich zu einer Ruine verfallen. Nach dem Verkauf der Anlage auf Abbruch 1794 wurde die Burg nur noch als Steinbruch genutzt. Erst ab 1888 wurden vom Kreis Düren Maßnahmen eingeleitet, um die zunehmend verwitternde Burg zu erhalten. So wurde die Anlage von 1901 bis 1906 unter Ludwig Arntz umfangreich gesichert und wiederaufgebaut. Bereits ab 1901 wurde der Bau zudem als Heimatmuseum genutzt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Burg Nideggen jedoch erneut stark beschädigt, sodass in den 1950er Jahren abermals Wiederaufbaumaßnahmen durchgeführt werden mussten.
In der Nordwestecke der Anlage wurde in den 1950er Jahren ein Winkelbau errichtet, in dessen Mauern spätromanische Überreste der Burg verwendet wurden und welcher als Burgrestaurant genutzt wird. Vom zweigeschossigen gotischen Palas aus dem Jahr 1347 haben sich nur die östliche Stirnwand sowie die talseitige Südwand erhalten. Ursprünglich befand sich in den beiden Geschossen jeweils ein zweischiffiger Saal und der Bau wurde von Ecktürmen flankiert. An der Ostwand des Palas findet sich noch ein Wappen des Markgrafen von Jülich.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 11.10.2017
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Architektur » Öffentliche Gebäude » Schlösser/Burgen/Stadtbefestigungen