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Die Siedlung Rheinkassel liegt im Norden von Köln auf Höhe des Fühlinger Sees nur wenige Meter vom Rheinufer entfernt und wurde in den 1970er Jahren nach Plänen von Gottfried Böhm errichtet. Dieser plante auch das im Hinblick auf die Siedlung erbaute Pfarrzentrum und die Restaurierung der angrenzenden Kirche St. Amandus. Die Grundstücke der Siedlung wurden von der Pfarrgemeinde St. Amandus in Erbpacht vergeben. Erschließung und Bebauung des Baulands erfolgte durch die DEWOG im Auftrag der Stadt Köln.
Die Dimensionierung der Siedlung ist ungewöhnlich für die 1970er Jahre, in denen häufig Großwohnsiedlungen wie beispielsweise im benachbarten Chorweiler entstanden. Hier in Rheinkassel plante Gottfried Böhm in menschlichen kleinstädtischen Maßstäben, Wohnformen und Gebäudetypologien.
Die Reihenhäuser der Siedlung bilden zusammen einen halboffenen Block und werden durch autofreie Wohnstraßen erschlossen. Parkplätze und Garagenhöfe wurden ausgelagert. Die zweigeschossigen Reihenhäuser sind durchgehend hell verputzt und haben eine Wohnfläche von ca. 130 Quadratmetern. Die erhöhten Hauseingänge werden über eine kleine Treppe erreicht und durch eine filigrane Stahlkonstruktion überspannt, die für eine spätere Berankung vorgesehen wurde. Die Fenster und Türen sind grün umrandet und im Giebel befindet sich ein kleines Bullauge, welches das niedrige Dachgeschoss belichtet.
Gemeinsam mit dem alten Dorfkern, dem damals neu erbauten Pfarrzentrum und der restaurierten Pfarrkirche bildet die Siedlung Rheinkassel eine neue Einheit.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 03.05.2023
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Kategorien:
Architektur » Wohnbauten » Mehrfamilienhäuser/Wohnsiedlungen