© Foto: Ruesterstaude; Lizenz: CC BY-SA 3.0
Oxforder Straße / William- Shakespeare-Ring / Liverpoolstraße, 45470 Mülheim an der Ruhr
Legende für Merkmale
Objekt hat Auszeichnung
Objekt ist denkmalgeschützt
Objekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet
Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert
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1937–1941 / 1996-2002 (Umbau und Sanierung)
Architekt BDA Dipl.-Ing. Wolfgang Kamieth
(Umbau Zeilenbau A, Oxforder Straße / Casino-Gebäude)
Architekt BDA Dipl.-Ing. Frank Ahlbrecht
(Umbau KFZ-Halle)
Lill + Sparla Landschaftsarchitekten Freiraumplaner
(Städtebauliches Konzept)
Schaller Partner Architekten Stadtplaner BDA
(Städtebauliches Konzept)
Investorengemeinschaft Schmück/Knopf
(Casino)
Heeresstandortverwaltung
(Ursprungsgebäude)
Baugemeinschaft ehemalige KFZ – Halle Mülheim a. d. Ruhr
(Umbau KFZ-Halle)
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Objektanzahl: 2525
45470 Mülheim an der Ruhr
Entfernung: 0.87 km
45468 Mülheim an der Ruhr
Entfernung: 2.00 km
45468 Mülheim an der Ruhr
Entfernung: 2.02 km
45472 Mülheim an der Ruhr
Entfernung: 2.07 km
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Als ein architektonisch gut gestaltetes Beispiel der Kasernenarchitektur der 1930er Jahre wurde die 1939 für die Wehrmacht erbaute Kasernen-Anlage in ihren wesentlichen Teilen kurz nach Abzug der britischen Rheinarmee unter Denkmalschutz gestellt. Wesentliches Motiv hierfür war der Vorbildcharakter der Kaserne für weitere Militäranlagen, ihre überschaubare Größe und ihre weitgehend erhaltene Architektur.
Nach der Aufgabe des britischen Militärstandortes übernahm 1994 die Landesentwicklungsgesellschaft Nordrhein-Westfalen als treuhänderischer Träger und Käufer das Kasernengelände „Wrexham Barracks“. Noch im selben Jahr wurde ein beschränkter städtebaulicher Ideenwettbewerb ausgelobt. Preisträger des Wettbewerbes war das Kölner Architekturbüro Schaller/Theodor Architekten.
Seit 1996 wurden die „Wrexham Barracks“ saniert und bis auf ein Café ausschließlich zu Wohnzwecken umgebaut.
Der geplante Umbau des ehemaligen Mannschaftsgebäudes (Zeilenbau A) in öffentlich geförderte Wohnungen wurde 1996 in einem Architekten- und Investorenwettbewerb ausgeschrieben und vom Architekten W. Kamieth Architekten BDA DWB gewonnen. Unter Beibehaltung der zentralen inneren Erschließung entstanden unterschiedlich große Wohnungen im Rahmen der Förderrichtlinien des Landes. In Absprache mit der Unteren und der Oberen Denkmalbehörde wurde das Gebäude um Balkonanlagen ergänzt und der ursprünglich nicht genutzte Spitzboden zusätzlich ausgebaut.
Auch das ehemalige Offizierscasino am William-Shakespeare-Ring wurde im Rahmen eines Architekten- und Investorenwettbewerbes 1996 ausgeschrieben. Preisträger war W. Kamieth Architekten BDA DWB. Auf der Grundlage der bisherigen Nutzung (Casino, Restauration, Versammlungsräume etc.) wurde ein Konzept entwickelt, welches eine unterschiedliche Nutzung anbot. Im Erdgeschoss entstanden ein Café sowie Büroräume für eine Werbeagentur. Im 1. Obergeschoss und im Dachgeschoss entstanden unterschiedlich große freifinanzierte Mietwohnungen. Bis auf in die Fassade eingefügte Balkone blieb das äußere Bild des Gebäudes weitestgehend erhalten (Naturstein- und Putzfassade).
Zwischenzeitlich fand eine Änderung der Nutzung statt (2009/2012). Die gewerblichen Flächen werden heute zum großen Teil medizinisch genutzt (Privatklink Radiologie, Physiotherapie etc.). Diese Umnutzung wurde ebenfalls von W. Kamieth Architekten BDA DWB betreut.
Daneben entstanden nach Planungen des Architekten Frank Ahlbrecht in der ehemaligen Kfz-Werkstatt 22 großzügige Wohn- und Atelier-Lofts. Der Umbau wurde 1999 in einem offenen Architekten- und Investorenwettbewerb ausgeschrieben, Preisträger war F. Ahlbrecht.
Die Erlebbarkeit des ehemaligen Hallencharakters der Kfz-Werkstatt bleibt durch Brücken und Galerien, die die Gesamthöhe des Gebäudes von ca. 7,5 Metern erfassbar machen, erhalten.
Das Gebäude umfasst ca. 3000 m2 Wohnfläche, die auf 22 Wohneinheiten und einen Gemeinschaftsbereich aufgeteilt sind.
Dem denkmalgerechten Umgang mit der ehemaligen Kfz-Halle wurde eine große Bedeutung beigemessen. Struktur und Gliederung des Gebäudes wurden respektiert. Ebenso blieben die Fassaden in ihrer Form weitgehend erhalten bzw. wurden in ihren historischen Zustand zurückversetzt.
Durch Kombination von passiver Solarnutzung, der hochwärmegedämmten Dachhaut und eines Wärmedämmverbundsystems wurde, unter Einhaltung der Vorgaben des Denkmalschutzes, Niedrigenergiehausstandard erreicht. Die gemeinschaftlich genutzten Garten- und Außenflächen wurden entsiegelt.
Durch gezielte Nachverdichtung ist ein Wohnviertel entstanden, dessen Qualität durch das unmittelbar angrenzende Naturschutzgebiet zusätzlich aufgewertet wird.
Die Umnutzung der Wrexham Barracks kann als ein gelungenes Beispiel im Umgang mit denkmalwerten Kasernen des Dritten Reiches angesehen werden. Der einst vom großbürgerlichen Stadtteil Holthausen hermetisch abgeschottete militärische Bereich hat sich in ein beliebtes Wohnquartier verwandelt.
Autor*in: Route der Wohnkultur / Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 07.04.2010
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