Laubenganghaus Hürth

An der Villenbahn 14–28 a, 50354 Hürth

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denkmalgeschütztes Objekt

1931

Moderne

Gemeinde Hürth, Bauamt Albert Lüttgenau
(Gemeindebaumeister)

Gemeinde Hürth

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Objekte gesamt: 2516

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Laubenganghaus Hürth

Nachdem Hürth 1930 mit fünf weiteren Gemeinden zur neuen Großgemeinde Hürth zusammengeschlossen worden war, war sie die damals größte Landgemeinde im Deutschen Reich. Wie Frechen hatte Hürth vor allem durch den Braunkohleabbau einen rasanten wirtschaftlichen Aufschwung erfahren. Doch schlug sich dies, anders als in der Nachbarkommune, architektonisch nicht in einem umfassenden, gestalterisch ambitionierten Bauprogramm nieder (Frechen, Siedlung am Freiheitsring und Lindenschule). Von 1910 bis 1945, 35 Jahre lang, prägte Lüttgenau als Hürths Baumeister das dortige Baugeschehen. Dabei pflegte er einen gemäßigt modernisierten Konservatismus. Das am Ortsrand gelegene Laubenganghaus ist sowohl in der Wohnungsbaupolitik der Gemeinde Hürth als auch im Schaffen Lüttgenaus ein Solitär von überraschender Modernität.

Im Vergleich zu Laubenganghäusern in Hamburg, Berlin, Dessau oder eben Frechen hat Lüttgenau 1931 nur eine recht kleine Variante mit zwei Vollgeschossen erstellt. Geländebedingt verspringt das verklinkerte Gebäude auf der Hälfte, sodass der Eindruck entsteht, es handele sich um zwei Häuser. Jeweils in der Mitte der beiden Hälften befindet sich ein Treppenhaus, über das die Laubengänge mit den Wohnungstüren erreicht werden. Diese Außengänge sind mit einer auffälligen, durchlaufenden, seitlich rund geschlossenen Brüstung versehen, die einen relingartigen Handlauf aufweist und sich in dem gerundeten Überstand des flachen Dachs wiederholt. Damit greift Lüttgenau Elemente der Schiffsarchitektur auf – eines der Lieblingsthemen in der Architektur des Neuen Bauens. Insgesamt entstand ein sich dynamisch entlang der Straße „An der Villenbahn“ erstreckender Baukörper mit starker Betonung der Horizontalen. Die um die 30 bis 40 Quadratmeter großen Wohnungen boten weniger mondänen Chic, dafür einen soliden Standard für das preisgünstige Wohnen: Über einen kleinen Vorraum erreichte man Küche, WC und ein Zimmer; ein weiteres, gefangenes Zimmer schloss sich hinter der Küche an. Wenig spektakulär war die Rückansicht des Gebäudes; abgesehen von den Treppenhausfenstern sind alle Fenster gleich groß, vollkommen regelmäßig angeordnet und, gar nicht avantgardistisch gedacht, mit hölzernen Fensterläden versehen.

Autor*in: Birgit Gropp
Zuletzt geändert am 30.09.2020

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Architektur » Wohnbauten » Mehrfamilienhäuser/Wohnsiedlungen

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